Abstract (deu)
Diese kumulative Dissertation beschäftigt sich mit der ersten Totalsynthese von Valerensäure, der Entwicklung einer neuartigen Methodologie zur Herstellung von 2,4-Dienolen und der ersten Totalsynthese von Lycoflexine.
Das Sesquiterpen Valerensäure gehört zur Substanzklasse der Valerenane und wurde erst kürzlich in mehreren pharmakologischen Studien eingehend untersucht. Trotz des interessanten biologischen Profils war vor Beginn dieser Dissertation keine Totalsynthese bekannt. Sowohl erfolgreiche als auch missglückte Strategien, die im Laufe dieser Arbeit entwickelten wurden, werden ausführlich besprochen. Optimierung führte schlussendlich zu einer sehr robusten und kurzen Totalsynthese, die im Wesentlichen auf einer neuartigen One-Pot-Reaktion, einer Diels-Alder-Reaktion und einer regio- und stereoselektiven Crabtree Hydrierung basiert. Mit dieser neuentwickelten Syntheseroute war es möglich eine Reihe einfach zugänglicher Verbindungen in SAR-Studien zu testen. Im Zuge dieser Tests wurden verschiedene Valerensäureamide synthetisiert, die über eine größere Aktivität verfügen als Valerensäure selbst.
Während der Optimierung der Synthese von Valerensäure wurde eine sehr effiziente One-Pot-Reaktion entwickelt, die die einfache Herstellung von 2,4-Dienolen ermöglicht. Der zweite Teil dieser Dissertation beschäftigt sich sowohl mit den Grundlagen dieser neuartigen Methode, als auch mit der Synthese mehrerer Vertreter dieser wichtigen Substanzklasse.
Der abschließende Teil dieser Dissertation setzt sich mit der ersten Totalsynthese von Lycoflexine auseinander. Die Struktur dieses Lycopodium Alkaloids besteht aus einem bemerkenswerten Kohlenstoffskelett, dass sich aus vier Ringen mit vier Stereozentren aufbaut. Während dieser Arbeit wurde eine sehr allgemeine Synthesestrategie entwickelt, mit der es nicht nur möglich war, die erste Totalsynthese von Lycoflexine zu bewerkstelligen, sondern auch die noch nicht veröffentlichten kürzesten Totalsynthesen von Fawcettimine und Fawcettidine abzuschließen. Die Synthese basiert auf einer Reihe von komplexen One-Pot- und Tandem-Reaktionen, wobei die tandem-katalysierte en-in-en Ringschlussmetathese und anschließende Hydrierung besonders hervorzuheben sind.