Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit analysiert die demokratische Entwicklung der Türkei ab dem Ende des Osmanischen Reiches. Der erste Teil behandelt den Zerfallsprozess des Osmanischen Reiches, in Zuge dessen es zu einer ideologischen Neuausrichtung der politischen Elite kam – weg von einem Multinationalismus wie er unter dem Sultan gepredigt wurde und hin zu einem stark exklusivem Nationalismus, der bis heute die türkische Staatsideologie prägt. Im zweiten Teil der Arbeit wird – hauptsächlich anhand von Literaturanalyse – versucht, die großen „demokratiepolitischen Prüfsteine“, die sich der heutigen Türkei stellen, aufzuzeigen: der Völkermord an den ArmenierInnen und seine Leugnung; die Minderheitenfrage (am Beispiel der KurdInnen in der heutigen Türkei); die überstarke Rolle des Militärs als political player; und schließlich der Ergenekon-Prozess, der sich zum größten Prozess der türkischen Geschichte entwickelt hat und die Glaubwürdigkeit des türkischen Rechtssystems unterwandert.