You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1281930
Title (deu)
Kinematik und Deformation an der Leithagebirgs-W-Randstörung (Wimpassing)
Parallel title (eng)
Kinematic and deformation in the Leithamountain-W-Border fault (Wimpassing)
Author
Cigdem Erkmen
Adviser
Bernhard Grasemann
Assessor
Bernhard Grasemann
Abstract (deu)

In dieser Studie wurde mittels digitaler Geländekartierung, tektonischer Geomorphologie und Störungs- und mikrostrukturelle Analysen, eine spröde Hauptstörungszone am Rande des Wiener Beckens (Niederösterreich) untersucht. Das Hauptziel dieser Studie ist das Alter und die Entwicklung dieser Störungszone, welche maßgeblich an der Exhumierung des Leithagebirges beteiligt war, besser verstehen zu können.
Die geologische Entwicklung des Wiener Beckens spielt eine wichtige Rolle um die Geologie des Leithagebirges verstehen zu können. Die NNE-SSW streichende Bergkette liegt am südöstlichen Rand des Wiener Beckens und sie wird durch große Störungen und durch Sedimente des Wiener Beckens im Westen, des Eisenstädter Becken im Süden und das Pannonischen Becken im Osten begrenzt. Die Bergkette ist ein Horst der 34 km lang und maximal 9 km breit ist. Der Fuß des Leithagebirges liegt im flachen Wiener Becken (118 m.) und steigt bis zum Sonnenberg (484 m) an. Die Lithologie des Leithagebirges besteht hauptsächlich aus paläozoischen Gneisen und Glimmerschiefern (z.B. das Variszisch-metamorphe Grundgebirge) und aus einer schwach metamorphen Permomesozoischen Bedeckung, die einen Teil des Unterostalpins darstellt. Während der eo-alpinen Orogenese wurden die Gesteine in der unteren Grünschieferfazies stark deformiert. Dicke Schichten badenischer und dem sarmatischer Sedimente blieben entlang des Randes des Leithagebirges erhalten.
Aufgrund der schlechten Aufschlusslage am Leithagebirge, haben wir den Steinbruch „Schraufstädter“ in der Nähe von Wimpassing, an dem SW- Rand des Leithagebirges, im Detail digital kartiert. In dem Steinbruch sind hauptsächlich metamorphe Permo-triasische Sedimente als Marmor-Ultramylonite und duktil deformierte Quarzite, aufgeschlossen. Alle Lithologien wurden von einer intensiven kataklastischen Deformation stark überprägt. Die Kataklasitzone ist über eine strukturelle Dicke von mehr als 500 m aufgeschlossen. In den Zonen weniger intensiver spröder Deformation können die Dolomitmylonite von ultramylonitischen Kalzitmarmore unterschieden werden. Spröde Störungen mit polierten Harnischflächen und Linearen bilden ein konjungiertes N-S streichenden Abschiebungssystem. Einige dieser Störungen wurden später von dextralen Seitenverschiebungen reaktiviert. Kalzitische Kluftfüllungen zeigen eindeutig ein W-E Extension. Aufgrund dieser spröden Deformation wurden 10er m mächtige Meta-Quarzit Linsen innerhalb der dolomitischen Marmor Kataklasiten eingelagert. Interessanteweise ist diese spröde Störungszone von klastischen Sedimenten des Badeniums überlagert und diese Sedimente zeigen keinerlei Hinweis auf eine tektonische Deformation. Ich schließe daraus, dass die Exhumierung des Leithagebirges vor dem Badenium erfolgt ist.

Abstract (eng)

Digital field mapping, tectonic geomorphology, fault slip analysis and microstructural investigations are used to study a major brittle fault zone at the margin of the Vienna Basin (Lower Austria). The major aim of the study is a better understanding of the age and the growth history of this fault zone, which facilitated the exhumation of the Leithagebirge.
The geological evolution of the Vienna Basin plays an important role for the understanding of the geology of the Leithagebirge. This NNE-SSW striking mountain chain is located at the southeastern margin of the Vienna Basin and it is bordered by major faults against the sediments of the Vienna Basin in the W, the Eisenstadt Basin in the S and the Pannonian Basin in the E. The mountain chain is a horst/ridge and has a longitudinal extension of 34 km with a maximum width of 9 km. The elevation rises from the flat Vienna Basin (a.s.l. 118m) to 484 m (Sonnenberg). The lithology of the Leithagebirge consists mainly of Paleozoic gneisses and mica schists (i.e. Variscan metamorphic basement) and its weakly metamorphosed Permo-Mesozoic cover as a part of the Lower Austroalpine realm. During the Eoalpine event, the rocks have been strongly deformed under lower greenschist facies conditions. Thick layers of Badenian and Sarmatian sediments preserved along the margins of the Leithagebirge.
Because the outcrop situation in the Leithagebirge are generally poor, we digitally mapped the quarry “Schraufstädter” near Wimpassing at the SW margin of the Leithagebirge in detail. In the quarry, mainly metamorphic Permo-Triassic sediments comprising marble ultramylonites and ductily deformed quartzites are exposed. All lithologies are strongly overprinted by an intense cataclastic deformation. The zone of pervasive cataclasis is exposed over a structural thickness of more than 500m. In zones of less intense brittle overprint, the dolomite mylonites can be discriminated from calcite ultramylonitic marbles. Brittle fault planes with polished slickensides and slickenlines, form a conjugate N-S striking normal fault system. Some of the faults have been later reactivated by dextral strike-slip movements. Calcite veins clearly post-date W-E extension and precipitate in the partly non-cohesive cataclasites. As a result of this brittle deformation, meta-quartzite lenses are juxtaposed within the dolomitic marble cataclasites separated by up to several meters of non-cohesive cataclasites and fault gouges. Interestingly, the brittle fault zone is overlain by clastic sediments of Badenium age and these sediments have no evidence of any tectonic deformation. We therefore suggest that the exhumation of the Leithagebirge ridge develop prior to the Badenium.

Keywords (eng)
Leithamountainborder faultkinematicdeformation
Keywords (deu)
LeithagebirgeRandstörungKinematikDeformation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1281930
rdau:P60550 (deu)
82 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Number of pages
85
Members (1)
Title (deu)
Kinematik und Deformation an der Leithagebirgs-W-Randstörung (Wimpassing)
Parallel title (eng)
Kinematic and deformation in the Leithamountain-W-Border fault (Wimpassing)
Author
Cigdem Erkmen
Abstract (deu)

In dieser Studie wurde mittels digitaler Geländekartierung, tektonischer Geomorphologie und Störungs- und mikrostrukturelle Analysen, eine spröde Hauptstörungszone am Rande des Wiener Beckens (Niederösterreich) untersucht. Das Hauptziel dieser Studie ist das Alter und die Entwicklung dieser Störungszone, welche maßgeblich an der Exhumierung des Leithagebirges beteiligt war, besser verstehen zu können.
Die geologische Entwicklung des Wiener Beckens spielt eine wichtige Rolle um die Geologie des Leithagebirges verstehen zu können. Die NNE-SSW streichende Bergkette liegt am südöstlichen Rand des Wiener Beckens und sie wird durch große Störungen und durch Sedimente des Wiener Beckens im Westen, des Eisenstädter Becken im Süden und das Pannonischen Becken im Osten begrenzt. Die Bergkette ist ein Horst der 34 km lang und maximal 9 km breit ist. Der Fuß des Leithagebirges liegt im flachen Wiener Becken (118 m.) und steigt bis zum Sonnenberg (484 m) an. Die Lithologie des Leithagebirges besteht hauptsächlich aus paläozoischen Gneisen und Glimmerschiefern (z.B. das Variszisch-metamorphe Grundgebirge) und aus einer schwach metamorphen Permomesozoischen Bedeckung, die einen Teil des Unterostalpins darstellt. Während der eo-alpinen Orogenese wurden die Gesteine in der unteren Grünschieferfazies stark deformiert. Dicke Schichten badenischer und dem sarmatischer Sedimente blieben entlang des Randes des Leithagebirges erhalten.
Aufgrund der schlechten Aufschlusslage am Leithagebirge, haben wir den Steinbruch „Schraufstädter“ in der Nähe von Wimpassing, an dem SW- Rand des Leithagebirges, im Detail digital kartiert. In dem Steinbruch sind hauptsächlich metamorphe Permo-triasische Sedimente als Marmor-Ultramylonite und duktil deformierte Quarzite, aufgeschlossen. Alle Lithologien wurden von einer intensiven kataklastischen Deformation stark überprägt. Die Kataklasitzone ist über eine strukturelle Dicke von mehr als 500 m aufgeschlossen. In den Zonen weniger intensiver spröder Deformation können die Dolomitmylonite von ultramylonitischen Kalzitmarmore unterschieden werden. Spröde Störungen mit polierten Harnischflächen und Linearen bilden ein konjungiertes N-S streichenden Abschiebungssystem. Einige dieser Störungen wurden später von dextralen Seitenverschiebungen reaktiviert. Kalzitische Kluftfüllungen zeigen eindeutig ein W-E Extension. Aufgrund dieser spröden Deformation wurden 10er m mächtige Meta-Quarzit Linsen innerhalb der dolomitischen Marmor Kataklasiten eingelagert. Interessanteweise ist diese spröde Störungszone von klastischen Sedimenten des Badeniums überlagert und diese Sedimente zeigen keinerlei Hinweis auf eine tektonische Deformation. Ich schließe daraus, dass die Exhumierung des Leithagebirges vor dem Badenium erfolgt ist.

Abstract (eng)

Digital field mapping, tectonic geomorphology, fault slip analysis and microstructural investigations are used to study a major brittle fault zone at the margin of the Vienna Basin (Lower Austria). The major aim of the study is a better understanding of the age and the growth history of this fault zone, which facilitated the exhumation of the Leithagebirge.
The geological evolution of the Vienna Basin plays an important role for the understanding of the geology of the Leithagebirge. This NNE-SSW striking mountain chain is located at the southeastern margin of the Vienna Basin and it is bordered by major faults against the sediments of the Vienna Basin in the W, the Eisenstadt Basin in the S and the Pannonian Basin in the E. The mountain chain is a horst/ridge and has a longitudinal extension of 34 km with a maximum width of 9 km. The elevation rises from the flat Vienna Basin (a.s.l. 118m) to 484 m (Sonnenberg). The lithology of the Leithagebirge consists mainly of Paleozoic gneisses and mica schists (i.e. Variscan metamorphic basement) and its weakly metamorphosed Permo-Mesozoic cover as a part of the Lower Austroalpine realm. During the Eoalpine event, the rocks have been strongly deformed under lower greenschist facies conditions. Thick layers of Badenian and Sarmatian sediments preserved along the margins of the Leithagebirge.
Because the outcrop situation in the Leithagebirge are generally poor, we digitally mapped the quarry “Schraufstädter” near Wimpassing at the SW margin of the Leithagebirge in detail. In the quarry, mainly metamorphic Permo-Triassic sediments comprising marble ultramylonites and ductily deformed quartzites are exposed. All lithologies are strongly overprinted by an intense cataclastic deformation. The zone of pervasive cataclasis is exposed over a structural thickness of more than 500m. In zones of less intense brittle overprint, the dolomite mylonites can be discriminated from calcite ultramylonitic marbles. Brittle fault planes with polished slickensides and slickenlines, form a conjugate N-S striking normal fault system. Some of the faults have been later reactivated by dextral strike-slip movements. Calcite veins clearly post-date W-E extension and precipitate in the partly non-cohesive cataclasites. As a result of this brittle deformation, meta-quartzite lenses are juxtaposed within the dolomitic marble cataclasites separated by up to several meters of non-cohesive cataclasites and fault gouges. Interestingly, the brittle fault zone is overlain by clastic sediments of Badenium age and these sediments have no evidence of any tectonic deformation. We therefore suggest that the exhumation of the Leithagebirge ridge develop prior to the Badenium.

Keywords (eng)
Leithamountainborder faultkinematicdeformation
Keywords (deu)
LeithagebirgeRandstörungKinematikDeformation
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1281931
Number of pages
85