Abstract (deu)
Die jahrhundertlange land- und forstwirtschaftlich Nutzung der Donauauen östlich von Wien und zahlreiche flussbauliche Maßnahmen führten zu starken Habitatveränderungen und zur Fragmentierung der Auen. Nichtsdestotrotz stellen die Auwälder Niederösterreichs immer noch eines der wichtigsten Brutgebiete für Schlagschwirle in Österreich und Mitteleuropa dar. Die Ziele dieser Arbeit waren, die Erhebung der aktuellen Brutdichte des Schlagschwirl im Nationalpark Donauauen, ein Quantifizieren der Bedeutung in der Literatur genannter Habitatansprüche und Nahrungspräferenzen für die Schlagschwirlpopulation in Auwäldern östlich von Wien und ein experimentelles Testen inwiefern sich Nestprädation zwischen Schlagschwirlterritorien und zufällig ausgewählten Standorten im Auwald unterscheidet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Schlagschwirldichte von 1,8–1,9 Brutpaaren/10 ha im Jahr 1983 auf 0,12 Brutpaare/10 ha im Jahr 2009 abnahm. Die publizierten Habitatansprüche des Schlagschwirl stimmen gut mit den Ergebnissen unserer Studie überein. In unserem Untersuchungsgebiet wurden nur Flächen in der Weichholzaue, die eine regelmäßige Überflutung aufweisen, besiedelt. Dort wurden Standorten mit einer hohen Krautschicht und einer hohen Abundanz an Hymenopteren bevorzugt. Das experimentelle Ausbringen von Kunstnestern zeigte ein deutlich niedrigeres Prädationsrisiko in Schlagschwirlrevieren im Vergleich zu den Kontrollflächen auf. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass Schlagschwirle bei der Wahl geeigneter Territorien Vegetationsstruktur, Nahrungsverfügbarkeit und kleinräumige Unterschiede des Nestprädationsrisikos berücksichtigen. Der Rückgang des Schlagschwirl in den Donauauen östlich von Wien ist wahrscheinlich auf durch Flussregulierungen verursachte Habitatveränderungen zurückzuführen. Änderungen der Vegetationsstruktur könnten auch Nahrungsverfügbarkeit und Nestprädation beeinflußt haben.