Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt die österreichische Bildhauerin Ulrike Truger und gibt erstmals in der Kunstgeschichte einen Überblick über ihr Schaffen von 1970 bis Ende 2011. Thematischer Schwerpunkt bilden besonders jene Skulpturen, welche sie für den öffentlichen Raum zum Großteil in Wien, aber auch im Burgenland und in der Steiermark schuf. Ich habe mich auf einige Bedeutende im Zeitrahmen von 1979 bis 1991 beschränkt und diese nach Möglichkeit gruppiert: Die Gruppe der „Sich Erhebenden“ (I-III), die der „Aufbrüche“ (II, III), die der „Großen Liegenden“ (1986 und 1988) und der „Steinerner Fluss“ in Hartberg (Steiermark). Hier sind zumeist Auftragsarbeiten gemeint, jedoch nicht ausschließlich: Besonders Trugers kulturpolitische Skulpturen, wie die „Wächterin“ (1987/88), die „Elisabeth“ (1998/99), der „Marcus Omofuma Stein“ (2002) und der „Gigant. Mensch Macht Würde“ (2009), positionierte sie aus eigener Kraft heraus an öffentlichen Plätzen Wiens. Diese werden ausführlich beschrieben, wie auch Trugers schwierige Verhandlungen mit Politik und Stadt Wien hinsichtlich ihrer „Denkmalsetzungen“ dokumentiert werden. Ein chronologisch angeordneter Werkkatalog soll hierfür die Basis bieten. Dieser hat, wie auch die Arbeit, jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Um die Behandlung ihres Hauptwerkes abschließen zu können, wird auf ausgewählte Skulpturen Ulrike Trugers, welche von 2003 bis Ende 2011 entstanden sind, eingegangen. Diese weisen eine Höhe von ca. drei Metern auf und zeigen im Vergleich zu ihrem Frühwerk in Stein eine Hinwendung Trugers zu beachtlich großen Formaten. Nur mit dem „Giganten“, welcher fast sechs Meter hoch ist, wird vorerst ein Endpunkt hinsichtlich der Höhe erreicht.
Zum Schluss soll eine Einordnung Ulrike Trugers in die Tradition der österreichischen Bildhauerei nach 1945 erfolgen. Dies soll mit Hilfe von Werkvergleichen und Gegenüberstellungen Trugers mit bedeutenden österreichischen BildhauerInnen nach 1945, wie Fritz Wotruba, Anna Mahler, Oskar Bottoli, Alfred Hrdlicka, Karl Prantl und Annemarie Avramidis, geschehen.