Aufgrund der Omnipräsenz des politischen Körpers in all seinen Dimensionen quer durch die europäische und amerikanische Geschichte, ist die Theorie, dass Demokratie ein „entkörperlichter Prozess“ (Claude Lefort / Marcel Gauchet) sein muss, in Frage zu stellen. Da im Zeitalter der Postdemokratie ‚öffentliche Meinung’, die Körper der PolitikerInnen sowie deren Authentizität und Intimität inszeniert werden müssen, der politische Körper durch die technische Reproduktion unendlich vervielfältigt wird, kann mit Jean Baudrillard behauptet werden, dass die Simulation, also die dritte Ordnung des Simulacrums, zum vorherrschenden Paradigma der Politik geworden ist. Die Dimensionen des politischen Körpers kulminieren zu einer Dimension, nämlich dem simulierten politischen Körper. Angesichts dieser These ist zu fragen, wie Demokratie, frei nach Jacques Rancière verstanden als ‚Aufschrei der Egalität’, die Ordnung der Simulation stören kann. Demokratie soll hier nicht als ‚entkörperlichter Prozess’ gedacht werden, sondern sich – in einem ersten Ausblick, mit Hilfe der Begriffe von Baruch de Spinoza, Gilles Deleuze und Félix Guattari - vielmehr auf einen radikaleren Körper, der heterogen und ‚gesichtslos’ ist, gründen. Mit der Theorie des organlosen Körpers soll Demokratie als lebendiger und fluider Körper begriffen werden, als ein Prozess, in dem Ordnung und Egalität in einem ständigen Konflikt zusammentreffen, also eine Demokratie im Werden.
Aufgrund der Omnipräsenz des politischen Körpers in all seinen Dimensionen quer durch die europäische und amerikanische Geschichte, ist die Theorie, dass Demokratie ein „entkörperlichter Prozess“ (Claude Lefort / Marcel Gauchet) sein muss, in Frage zu stellen. Da im Zeitalter der Postdemokratie ‚öffentliche Meinung’, die Körper der PolitikerInnen sowie deren Authentizität und Intimität inszeniert werden müssen, der politische Körper durch die technische Reproduktion unendlich vervielfältigt wird, kann mit Jean Baudrillard behauptet werden, dass die Simulation, also die dritte Ordnung des Simulacrums, zum vorherrschenden Paradigma der Politik geworden ist. Die Dimensionen des politischen Körpers kulminieren zu einer Dimension, nämlich dem simulierten politischen Körper. Angesichts dieser These ist zu fragen, wie Demokratie, frei nach Jacques Rancière verstanden als ‚Aufschrei der Egalität’, die Ordnung der Simulation stören kann. Demokratie soll hier nicht als ‚entkörperlichter Prozess’ gedacht werden, sondern sich – in einem ersten Ausblick, mit Hilfe der Begriffe von Baruch de Spinoza, Gilles Deleuze und Félix Guattari - vielmehr auf einen radikaleren Körper, der heterogen und ‚gesichtslos’ ist, gründen. Mit der Theorie des organlosen Körpers soll Demokratie als lebendiger und fluider Körper begriffen werden, als ein Prozess, in dem Ordnung und Egalität in einem ständigen Konflikt zusammentreffen, also eine Demokratie im Werden.