Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit setzt gegenwärtige Diskurse um die Wiedereinführung von Studiengebühren in Österreich in historischen Zusammenhang. Besondere Schwerpunkte dieser Spurensuche sind dabei einzelnen Proponenten des sogenannten aufgeklärten Absolutismus der Habsburger Monarchie (Joseph von Sonnenfels, Joseph II.), der spezifischen Situation des europäischen fordistischen Nachkriegskonsens, dem österreichischen Hochschultaxensystem von 1953 bis 1972 und der Bildungsexpansion des letzten halben Jahrhunderts gewidmet. Angelehnt an das foucaultsche Konzept der "Gouvernementalität" werden Diskursstränge verfolgt, die bestimmte Formen von Wissen, Bildung und Ökonomie, Staat und Individuum zu spezifischen Machtverhältnissen verschränken. Studiengebühren werden dabei als gouvernementales Scharnier interpretiert, dem die zentrale Funktion zugeschrieben wird, sämtliche sozialen Beziehungen zu Bildung mit einer ökonomischen Rationale zu durchsetzen.