You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1282687
Title (deu)
Internationale Adoptionen nach Österreich und ihr Zusammenhang mit Kinderhandel
Parallel title (eng)
Intercountry adoptions in Austria and the linkages to child trafficking
Author
Katrin Lankmayer
Adviser
Petra Dannecker
Assessor
Petra Dannecker
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welcher Zusammenhang zwischen internationalen Adoptionen und Kinderhandel besteht. Untersuchungsgegenstand sind Adoptionen aus dem Ausland nach Österreich mit einem Fokus auf Äthiopien und Südafrika als Herkunftsländer. Die Analyse erfolgt dabei sowohl aus sozialwissenschaftlicher als auch rechtswissenschaftlicher Sicht. Untersucht werden daher die (global-)gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Ursachen von Auslandsadoptionen, die Motive und Denkmuster der Adoptiveltern, welche Auslandsadoptionen zugrunde liegen, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen, illegalen Praktiken und Risikofaktoren für Kinderhandel in der Adoptionspraxis. Dabei dienen einerseits die Kinderrechte und andererseits die einschlägigen Theorien zur westlichen Konstruktion der „Anderen“ im Rahmen der Postcolonial Studies als theoretische Grundlage, um Recht und Praxis von internationalen Adoptionen im Hinblick auf die Zusammenhänge mit Kinderhandel und Ausbeutung zu analysieren. Im Zuge der Analyse von Erfahrungsberichten von Adoptiveltern wird etwa deutlich, dass die Bilder der „Anderen“ (der Herkunftsgesellschaft, des Herkunftslandes, des Kindes) für die Legitimation einer legalen wie auch einer illegalen Adoption eine zentrale Rolle spielen und die internationale Adoptionspraxis auch Züge kolonialer Denkmuster trägt. Der humanitäre Eindruck von Auslandsadoptionen scheint außerdem die Wahrnehmung von illegalen Adoptionen als Kinderhandelsthema zu erschweren. Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass die Rechte des Kindes in der Adoptionspraxis auf vielfältige Weise gefährdet und verletzt werden und deutliche Zusammenhänge zwischen Kinderhandel und missbräuchlichen Auslandsadoptionen bestehen. Gefahrenmomente bestehen unter anderem dort, wo rechtliche Regulierungen fehlen und Auslandsadoptionen den Kräften des freien Marktes überlassen werden sowie in jenen Fällen, in denen das Kind zum Objekt einer „humanitären Intervention“ stilisiert wird und jedes Mittel zu seiner „Rettung“ gerechtfertigt erscheint.
Abstract (eng)
This paper seeks to shed light on the connections between intercountry adoptions and child trafficking from a social science as well as legal perspective, focusing on international adoptions to Austria as a receiving country and Ethiopia and South Africa as examples for sending countries. The research includes the analysis of the social structures and root countries underlying intercountry adoptions as well as the legal framework, illegal practices and the risk factors for child trafficking, focusing also on the role of “demand” for intercountry adoptions. The analysis is based on a child rights perspective as well as theories from postcolonial studies about the “Other”. The examined motives and patterns of thought of adoptive parents show for instance that views of the “Other” (i.e. the society of the sending country or the child itself) play a crucial role for the legitimisation of legal as well as illegal adoption practices and that colonial paradigms can be detected in thinking patterns of adoptive parents. Furthermore, the humanitarian face of intercountry adoption seems to undermine the perception of illegal adoption as a matter of child trafficking. However the present research shows that the rights of the child are violated in multiple ways within the practice of intercountry adoption. A correlation between child trafficking and irregular intercountry adoption can be detected in various contexts. Risk factors are for instance lacking regulations in a free adoption “market” as well as the perception of the child as an object of “humanitarian intervention”, allegedly legitimising any means for its “saving”.
Keywords (eng)
intercountry adoptioninternational adoptionchild traffickingsale of childrenchild rightsneocolonialism
Keywords (deu)
Auslandsadoptioninternationale AdoptionKinderhandelKinderrechteNeokolonialismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1282687
rdau:P60550 (deu)
130, VII S.
Number of pages
145
Members (1)
Title (deu)
Internationale Adoptionen nach Österreich und ihr Zusammenhang mit Kinderhandel
Parallel title (eng)
Intercountry adoptions in Austria and the linkages to child trafficking
Author
Katrin Lankmayer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welcher Zusammenhang zwischen internationalen Adoptionen und Kinderhandel besteht. Untersuchungsgegenstand sind Adoptionen aus dem Ausland nach Österreich mit einem Fokus auf Äthiopien und Südafrika als Herkunftsländer. Die Analyse erfolgt dabei sowohl aus sozialwissenschaftlicher als auch rechtswissenschaftlicher Sicht. Untersucht werden daher die (global-)gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Ursachen von Auslandsadoptionen, die Motive und Denkmuster der Adoptiveltern, welche Auslandsadoptionen zugrunde liegen, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen, illegalen Praktiken und Risikofaktoren für Kinderhandel in der Adoptionspraxis. Dabei dienen einerseits die Kinderrechte und andererseits die einschlägigen Theorien zur westlichen Konstruktion der „Anderen“ im Rahmen der Postcolonial Studies als theoretische Grundlage, um Recht und Praxis von internationalen Adoptionen im Hinblick auf die Zusammenhänge mit Kinderhandel und Ausbeutung zu analysieren. Im Zuge der Analyse von Erfahrungsberichten von Adoptiveltern wird etwa deutlich, dass die Bilder der „Anderen“ (der Herkunftsgesellschaft, des Herkunftslandes, des Kindes) für die Legitimation einer legalen wie auch einer illegalen Adoption eine zentrale Rolle spielen und die internationale Adoptionspraxis auch Züge kolonialer Denkmuster trägt. Der humanitäre Eindruck von Auslandsadoptionen scheint außerdem die Wahrnehmung von illegalen Adoptionen als Kinderhandelsthema zu erschweren. Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass die Rechte des Kindes in der Adoptionspraxis auf vielfältige Weise gefährdet und verletzt werden und deutliche Zusammenhänge zwischen Kinderhandel und missbräuchlichen Auslandsadoptionen bestehen. Gefahrenmomente bestehen unter anderem dort, wo rechtliche Regulierungen fehlen und Auslandsadoptionen den Kräften des freien Marktes überlassen werden sowie in jenen Fällen, in denen das Kind zum Objekt einer „humanitären Intervention“ stilisiert wird und jedes Mittel zu seiner „Rettung“ gerechtfertigt erscheint.
Abstract (eng)
This paper seeks to shed light on the connections between intercountry adoptions and child trafficking from a social science as well as legal perspective, focusing on international adoptions to Austria as a receiving country and Ethiopia and South Africa as examples for sending countries. The research includes the analysis of the social structures and root countries underlying intercountry adoptions as well as the legal framework, illegal practices and the risk factors for child trafficking, focusing also on the role of “demand” for intercountry adoptions. The analysis is based on a child rights perspective as well as theories from postcolonial studies about the “Other”. The examined motives and patterns of thought of adoptive parents show for instance that views of the “Other” (i.e. the society of the sending country or the child itself) play a crucial role for the legitimisation of legal as well as illegal adoption practices and that colonial paradigms can be detected in thinking patterns of adoptive parents. Furthermore, the humanitarian face of intercountry adoption seems to undermine the perception of illegal adoption as a matter of child trafficking. However the present research shows that the rights of the child are violated in multiple ways within the practice of intercountry adoption. A correlation between child trafficking and irregular intercountry adoption can be detected in various contexts. Risk factors are for instance lacking regulations in a free adoption “market” as well as the perception of the child as an object of “humanitarian intervention”, allegedly legitimising any means for its “saving”.
Keywords (eng)
intercountry adoptioninternational adoptionchild traffickingsale of childrenchild rightsneocolonialism
Keywords (deu)
Auslandsadoptioninternationale AdoptionKinderhandelKinderrechteNeokolonialismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1282688
Number of pages
145