Title (deu)
Die Inszenierung politischer Konflikte
am Beispiel des Koalitionskonflikts um eine Bundesheerreform
Author
Robert Schafleitner
Advisor
Johann Wimmer
Assessor
Johann Wimmer
Abstract (deu)
Diese Arbeit stellt eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Inszenierung von politischen Konflikten in Koalitionen dar. Die zentralen Fragestellungen drehen sich um die Darstellung des Koalitionskonflikts in der Anfangsphase der Heeresdebatte. Der Konflikt wurde dabei, anhand der Selbstdarstellung seitens der Politik und anhand der medialen Fremddarstellung, untersucht.
Im theoretischen Zugang konnte die Vielfältigkeit des Konfliktphänomens, anhand einer exemplarischen Differenzierung und durch den Bezug auf verschiedene Gesellschaftstheorien, dargestellt werden. Der Konfliktbegriff wurde weiter auf den politischen Konflikt eingeengt, der sich, in seiner institutionalisierten Form, vor allem als Parteikonflikt darstellt. Als Sonderform des politischen Konflikts wurde dem Koalitionskonflikt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Er konnte als brisante Form des politischen Konflikts argumentiert werden. Die theoretische Beschäftigung mit der Inszenierung des Konflikts berücksichtigte vor allem die politische Selbst- und die mediale Fremddarstellung der politischen Kommunikation. Dabei konnte eine komplexe Beziehung von Politik und Medien dargestellt werden, welche sich im Weiteren in gemeinsamen Selektions- und Darstellungskriterien äußert. Als gemeinsame Diagnosen für die Darstellung der politischen Öffentlichkeitsarbeit und des politischen Journalismus konnte vor allem die Personalisierung, die Unterhaltungsorientierung und die Negativität erkannt werden. Damit der Koalitionskonflikt am Beispiel der Heeresdebatte untersucht werden konnte wurde zuerst auf die theoretischen und historischen Hintergründe der Heeresdebatte, bei besonderer Berücksichtigung der Wehrpflicht, eingegangen. Dabei stellte sich ein Europäischer Trend hin zu Berufsheeren, eine lange Tradition der Heeresdebatte in Österreich, ein Bruch der Koalitionsparteien mit den tradierten Positionen und eine intensive Medienaufmerksamkeit, in Bezug auf verschiedene Themen und Akteure der Heeresdebatte, heraus.
Die Untersuchung, die der Methode einer qualitativen Inhaltsanalyse folgt, konnte einen Zusammenhang der Selbst- und der Fremdberichterstattung, in Bezug auf die Inszenierung des Koalitionskonflikts, aufzeigen. Eine besondere Rolle für den Koalitionskonflikt spielen die allgemeine Konfliktorientierung und der Bezug auf Regierungsakteure. Sind diese Kriterien in Beiträgen der politischen Selbstdarstellung erfüllt, so finden sie am ehesten Eingang in die mediale Berichterstattung. In letzterer wird der Koalitionskonflikt primär in der Form der Position einzelner Akteure dargestellt, inhaltliche Argumente werden hingegen kaum berücksichtigt. Die zentrale Erkenntnis dieser Arbeit ist somit, dass der Koalitionskonflikt nicht erst von Medien inszeniert wird, da bereits eindeutige Verweise in der politischen Selbstdarstellung zu finden sind. Jedoch unterscheiden sich die Darstellungsformen des Konflikts, vor allem hinsichtlich der Konfliktakteure und der behandelten Themen.
Keywords (deu)
KonfliktKoalitionBundesheerHeeresdebatteInszenierung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
V, 217 S. : graph. Darst., Kt.
Number of pages
225
Association (deu)
Title (deu)
Die Inszenierung politischer Konflikte
am Beispiel des Koalitionskonflikts um eine Bundesheerreform
Author
Robert Schafleitner
Abstract (deu)
Diese Arbeit stellt eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Inszenierung von politischen Konflikten in Koalitionen dar. Die zentralen Fragestellungen drehen sich um die Darstellung des Koalitionskonflikts in der Anfangsphase der Heeresdebatte. Der Konflikt wurde dabei, anhand der Selbstdarstellung seitens der Politik und anhand der medialen Fremddarstellung, untersucht.
Im theoretischen Zugang konnte die Vielfältigkeit des Konfliktphänomens, anhand einer exemplarischen Differenzierung und durch den Bezug auf verschiedene Gesellschaftstheorien, dargestellt werden. Der Konfliktbegriff wurde weiter auf den politischen Konflikt eingeengt, der sich, in seiner institutionalisierten Form, vor allem als Parteikonflikt darstellt. Als Sonderform des politischen Konflikts wurde dem Koalitionskonflikt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Er konnte als brisante Form des politischen Konflikts argumentiert werden. Die theoretische Beschäftigung mit der Inszenierung des Konflikts berücksichtigte vor allem die politische Selbst- und die mediale Fremddarstellung der politischen Kommunikation. Dabei konnte eine komplexe Beziehung von Politik und Medien dargestellt werden, welche sich im Weiteren in gemeinsamen Selektions- und Darstellungskriterien äußert. Als gemeinsame Diagnosen für die Darstellung der politischen Öffentlichkeitsarbeit und des politischen Journalismus konnte vor allem die Personalisierung, die Unterhaltungsorientierung und die Negativität erkannt werden. Damit der Koalitionskonflikt am Beispiel der Heeresdebatte untersucht werden konnte wurde zuerst auf die theoretischen und historischen Hintergründe der Heeresdebatte, bei besonderer Berücksichtigung der Wehrpflicht, eingegangen. Dabei stellte sich ein Europäischer Trend hin zu Berufsheeren, eine lange Tradition der Heeresdebatte in Österreich, ein Bruch der Koalitionsparteien mit den tradierten Positionen und eine intensive Medienaufmerksamkeit, in Bezug auf verschiedene Themen und Akteure der Heeresdebatte, heraus.
Die Untersuchung, die der Methode einer qualitativen Inhaltsanalyse folgt, konnte einen Zusammenhang der Selbst- und der Fremdberichterstattung, in Bezug auf die Inszenierung des Koalitionskonflikts, aufzeigen. Eine besondere Rolle für den Koalitionskonflikt spielen die allgemeine Konfliktorientierung und der Bezug auf Regierungsakteure. Sind diese Kriterien in Beiträgen der politischen Selbstdarstellung erfüllt, so finden sie am ehesten Eingang in die mediale Berichterstattung. In letzterer wird der Koalitionskonflikt primär in der Form der Position einzelner Akteure dargestellt, inhaltliche Argumente werden hingegen kaum berücksichtigt. Die zentrale Erkenntnis dieser Arbeit ist somit, dass der Koalitionskonflikt nicht erst von Medien inszeniert wird, da bereits eindeutige Verweise in der politischen Selbstdarstellung zu finden sind. Jedoch unterscheiden sich die Darstellungsformen des Konflikts, vor allem hinsichtlich der Konfliktakteure und der behandelten Themen.
Keywords (deu)
KonfliktKoalitionBundesheerHeeresdebatteInszenierung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
225
Association (deu)
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