Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation beschreibt die Lebensqualität von Personen im Alter von 75 Jahren und älter in Wien. Anhand der Aussagen zu Zufriedenheit, Einsamkeit und Glück wird die Qualität des Lebensalltages von alten Menschen beschrieben. Der Alterungsprozess verläuft individuell verschieden. Die Menschen sehnen sich nach Zufriedenheit und Glück. Allgemein wird angenommen, dass Einsamkeit das Leben der Menschen im Alter von 75+ beeinflusst.
Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die Einflussfaktoren, die auf die Lebensqualität Hochaltriger einwirken, zu ergründen. Das Hauptaugenmerk wird auf Alter, Familienstand, Haushaltseinkommen, Bildung, Pflegebedarf, Gesundheitszustand, Mobilität, Selbständigkeit, soziale Kontakte, Aktivität und den Wohnort Privathaushalt, Altersheim und Pflegeheim gelegt. Die Analyse der Untersuchung ergibt vier komplexe Zusammenhänge: die soziodemographischen Zusammenhänge, die sozioökonomischen Zusammenhänge, den Gesundheitszustand und Selbstkompetenz in der Funktionsfähigkeit.
Alter wird in den Theorien als wirkungsloser Faktor auf die Lebensqualität beschrieben, dies wird auch durch die eigene Untersuchung bestätigt. (Amann & Majce 2005: 212)
Ausschlaggebend für das Wohlbefinden von alten Männern und Frauen sind sowohl objektive Lebensbedingungen, wie auch subjektive Selbsteinschätzungen. Manchmal tritt folgende paradoxe Situation ein: Es gibt Menschen, die trotz schlechter objektiver Voraussetzungen zufrieden mit ihrem Leben sind und auch Menschen mit guten objektiven Voraussetzungen, die unzufrieden sind. In der Gesellschaft bestehen negative Einschätzungen über das Leben im Altersheim. Als neue Erkenntnis wurde für die untersuchte Stichprobe entdeckt, dass das Leben im Altersheim die Zufriedenheit von alten alleinstehenden Frauen erhöht.
Selbständigkeit im „Sinne von sozialer Kompetenz“ im Lebensalltag ist ausschlaggebend für die subjektiven Empfindungen von alten Menschen. Der Verlust von nahen Angehörigen, insbesondere der Verlust des Ehepartners oder der Ehepartnerin ist ein besonderer Schicksalsschlag, der sich auf die Lebensqualität gravierend negativ auswirkt.
Die Datenerhebung erfolgte an 130 Personen im Alter von 75+ in Wien.
Die Datenstruktur der vorliegenden Studie zeigt die Lebensverhältnisse der untersuchten Population. 91 Personen leben ohne fremde Hilfe im Privathaushalt. 20 Personen werden zuhause unterstützt, 14 Personen leben im Altersheim und 5 Personen im Pflegeheim.
Zur statistischen Auswertung wurden Varianzanalyse, Clusteranalyse, Faktorenanalyse und Regressionsanalysen herangezogen. Die Untersuchungsergebnisse beziehen sich nur auf die vorliegende Stichprobe von 130 Personen. Um allgemein gültige Aussagen zu treffen,
müssten weitere Studien durchgeführt werden.