Abstract (deu)
Diese Masterarbeit untersucht das Verhältnis zwischen der MeK, einer iranischen islamo-marxistischen Organisation mit sektiererischen Zügen, und der EU in den Jahren, als die MeK auf der EU Liste terroristischer Organisationen war, und stützt sich dabei auf die Methoden der Quellenanalyse, der Akteursperspektive und des Indizienprozesses. In einem ersten Schritt wurde aufgezeigt, dass sich die verwaltungsmäßigen Maßnahmen der EU im „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“ in einer rechtsstaatlichen Grauzone befanden und den politischen Interessen der Mitgliedsstaaten unterstellt waren. 2008 fiel das Urteil des EuGH zu Gunsten der MeK gegen den Rat aus. In diesen Jahren verfolgte die MeK eine Strategie des Lobbyismus, der nicht nur darauf abzielte, in der EU in die Legalität zurück zu gelangen, sondern auch international (in Europa, in den USA und im Nahen Osten) als den legitimen Widerstand gegen die islamische Republik anerkannt zu werden. Dadurch wurde deutlich, dass der Diskurs der MeK und ihrer EU parlamentarischer Unterstützern an einem breiteren westlichen „Mainstream“- Diskurs anknüpft, der von einer großen Anzahl von EU Parlamentariern mitgetragen wird. Dieser missionarische Diskurs einer Förderung der „Demokratie“ im Iran ist sehr gefährlich, denn er ist von Arroganz, Ignoranz und politischer Kurzsichtigkeit geprägt.