„Flexicurity“ nennt sich das derzeit von der Europäischen Union bevorzugte Arbeitsmarktkonzept, das die Grundlage einer „Europäischen Beschäftigungsstrategie“ bilden soll. Es beinhaltet – wie im Namen zu erkennen – die beiden Elemente Flexibilität und Sicherheit. Mit stärkerer Liberalisierung auf dem Arbeitsmarkt soll gleichzeitig eine höhere soziale Absicherung einhergehen, was gerne als eine „win-win-Situation“ dargestellt wird. In dieser Arbeit wird das Konzept auf seine gerechtigkeitstheoretischen Implikationen geprüft. Gerechtigkeit ist ein Thema, das in der sozialstaatlichen Debatte seit jeher eine große Rolle spielt. In der jüngeren Vergangenheit mit ihren aufgrund der wirtschaftlichen Lage verschärften Verteilungskämpfen hat seine Bedeutung im politischen Diskurs noch zugenommen. Der Arbeitsmarkt wiederum ist traditionell ein Bereich in dem der Staat nicht unwesentliche Mittel einsetzt, um ihn den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Menschen anzupassen. Wie bei allen Verteilungsprozessen sind hier Gerechtigkeitsmaßstäbe in Anwendung, die im Sinne einer institutionellen Gerechtigkeitsforschung identifiziert werden sollen. Der Flexicurity-Ansatz, der einen Ausverhandlungsprozess auf der europäischen Ebene und so auch zwischen verschiedenen wohlfahrtsstaatlichen Systemen hinter sich hat, kann hier als ein konkretes und geeignetes Fallbeispiel dienen. Für die Verbindung der beiden Themen Arbeitsmarktpolitik und Gerechtigkeit werden methodisch die Politikfeldanalyse mit dem Advocacy-Coalition-Ansatz und die Ergebnisse einer theoretischen und empirischen Gerechtigkeitsforschung herangezogen. Das Interesse besteht neben der normativen Betrachtung darin, welche Gerechtigkeitsvorstellungen dem Konzept zugrunde liegen und welche Akteure welche Gerechtigkeitsparadigmen in seine Ausgestaltung eingebracht haben.
„Flexicurity“ nennt sich das derzeit von der Europäischen Union bevorzugte Arbeitsmarktkonzept, das die Grundlage einer „Europäischen Beschäftigungsstrategie“ bilden soll. Es beinhaltet – wie im Namen zu erkennen – die beiden Elemente Flexibilität und Sicherheit. Mit stärkerer Liberalisierung auf dem Arbeitsmarkt soll gleichzeitig eine höhere soziale Absicherung einhergehen, was gerne als eine „win-win-Situation“ dargestellt wird. In dieser Arbeit wird das Konzept auf seine gerechtigkeitstheoretischen Implikationen geprüft. Gerechtigkeit ist ein Thema, das in der sozialstaatlichen Debatte seit jeher eine große Rolle spielt. In der jüngeren Vergangenheit mit ihren aufgrund der wirtschaftlichen Lage verschärften Verteilungskämpfen hat seine Bedeutung im politischen Diskurs noch zugenommen. Der Arbeitsmarkt wiederum ist traditionell ein Bereich in dem der Staat nicht unwesentliche Mittel einsetzt, um ihn den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Menschen anzupassen. Wie bei allen Verteilungsprozessen sind hier Gerechtigkeitsmaßstäbe in Anwendung, die im Sinne einer institutionellen Gerechtigkeitsforschung identifiziert werden sollen. Der Flexicurity-Ansatz, der einen Ausverhandlungsprozess auf der europäischen Ebene und so auch zwischen verschiedenen wohlfahrtsstaatlichen Systemen hinter sich hat, kann hier als ein konkretes und geeignetes Fallbeispiel dienen. Für die Verbindung der beiden Themen Arbeitsmarktpolitik und Gerechtigkeit werden methodisch die Politikfeldanalyse mit dem Advocacy-Coalition-Ansatz und die Ergebnisse einer theoretischen und empirischen Gerechtigkeitsforschung herangezogen. Das Interesse besteht neben der normativen Betrachtung darin, welche Gerechtigkeitsvorstellungen dem Konzept zugrunde liegen und welche Akteure welche Gerechtigkeitsparadigmen in seine Ausgestaltung eingebracht haben.