Abstract (deu)
Obwohl die Literatur der Sozialpsychologie diskutiert, dass rassistische Stereotype und Vorurteile in Verbindung stehen mit verminderter Empathie, gibt es wenige Studien im Bereich der Neuropsychologie, die diesen Zusammenhang untersuchen. 37 weiß-häutigen Verspersonen wurden Videos präsentiert, die weiß-häutige oder schwarz-häutige Hände zeigten, welche entweder von einer Nadel gestochen (Schmerz-Bedingung) oder von einem Q-tip berührt wurden (Kein-Schmerz-Bedingung), während die Desynchronisationen im Alpha Bereich (7-14 Hz) gemessen wurde. 32 Versuchspersonen sahen die gleichen Stimuli wie die anderen 37 Versuchspersonen, jedoch waren in dieser EEG-Session die Hände digital violett eingefärbt, um den Faktor der visuellen Familiarität mit den Stimuli zu kontrollieren. In Übereinstimmung mit dem Paradigma ‘Empathie für Schmerz’ löste die Schmerz-Bedingung eine größere Alpha Desynchronisation aus als die Kein-Schmerz-Bedingung in frontalen, zentralen, parietalen und okzipitalen Regionen. Diese ‘Empathie für Schmerz’-Antwort war signifikant niedriger für original gefärbte schwarze Stimuli als für original gefärbte weiße Stimuli in zentralen, parietalen und okzipitalen Regionen. Da die ‘Empathie für Schmerz’-Antwort in zentralen Regionen ähnlich war für original gefärbte weiße Stimuli, violett gefärbte weiße Stimuli und violett gefärbte schwarze Stimuli, aber niedriger für original gefärbte schwarze Stimuli, hatte der Faktor der visuellen Familiarität keinen Einfluss darauf, dass ‘Empathie für Schmerz’ von ethnischer Gruppenzugehörigkeit moduliert wird. Wir argumentieren, dass die von uns gemessene Alpha Desynchronisation als somatosensorische Alpha Desynchronisation interpretiert werden kann, da die Schmerzstimuli von sich aus somatosensorischer Natur sind, da die somatosensorische Desynchronisation vor allem in einem Zeitintervall gefunden wurde, in dem keine Bewegung in den Videos zu sehen war, und da andere Studien aus unserem Forschungsgebiet ebenfalls die Interpretation von somatosensorischen Oszillationen und somatosensorischer Desynchronisation verteidigen. Die ‘Empathie für Schmerz’-Antwort korrelierte mit Einschätzungen der Schmerzintensität und der Unannehmlichkeit bezüglich der EEG Stimuli, als auch mit einem explizit gemessenen Maß des persönlichen Disstresses. Der elektrophsyiologische Rassistische Bias für ‘Empathie für Schmerz’ korrelierte nicht mit impliziten oder expliziten Maßen des Rassistischen Bias. Jedoch korrelierte der auf Grund der Einschätzungen der Schmerzintensität und der Unannehmlichkeit bezüglich der EEG Stimuli berechnete Rassistische Bias mit dem Bevorzugen von weiß-häutigen Menschen und mit der Einstellung gegenüber schwarz-häutigen Menschen.