Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich der Frage nach den Chancen und Gefahren eines Generationenwechsels auf politischer Ebene in Afrika südlich der Sahara. Viele afrikanische HerrscherInnen und Eliten halten sich seit dem Erkämpfen der Unabhängigkeit vom Kolonialismus an der Macht, ohne bisher echte demokratische Strukturen etabliert zu haben. Diese Eliten verlassen nun nach und nach spätestens aus Altersgründen die politische Arena. Deshalb steht die nachfolgende Generation junger PolitikerInnen im Fokus dieser Arbeit. Es wird herausgearbeitet, dass es noch immer vielfältige Grenzen politischer Partizipation für junge Menschen gibt. Diese hängen nicht zuletzt mit den in afrikanischen Ländern weit verbreiteten Charakteristika politischer Praxis, wie Korruption oder Big Man Rule, zusammen, die selbstbestimmtes und vor allem kritisches politisches Handeln junger Menschen erschweren. Trotz allem zeichnet sich ansatzweise eine Trendwende ab, wie auch für das Fallbeispiel Tanzania gezeigt wird. Die zunehmende Unzufriedenheit der Bevölkerung bezüglich anhaltend schlechter Lebensbedingungen und die wachsende Bedeutung junger PolitikerInnen in der oft durchschnittlich sehr jungen Bevölkerung afrikanischer Länder führen dazu, dass junge PolitikerInnen zunehmend als politische Akteure ernstgenommen werden. Vor dem Hintergrund neopatrimonialistisch und gerontokratisch geprägter Gesellschaften verschärft ihre wachsende politische Bedeutung wiederum das ohnehin angespannte Verhältnis zur älteren Generation von PolitikerInnen. Diese versucht ihre Macht weiterhin zu sichern und junge PolitikerInnen möglichst im eigenen Sinne heranzuziehen. Zur Überwindung der negativen Charakteristika von Politik in afrikanischen Ländern braucht es deshalb starke junge PolitikerInnen, die Reformwillen durchsetzen können, ohne dabei in alte Muster von Politik zurückzufallen.
This diploma thesis deals with the question of chances and risks that may occur with a generational change in the political arena in sub-Saharan Africa. A lot of the African leaders already are in power since the struggle for independence from colonialism but failed to establish substantial democratic structures by now. Since these leaders have to leave the political arena gradually because of their age, this diploma thesis focuses on the succeeding generation of young politicians. The thesis outlines that there are still a lot of great barriers for political participation of young people – not least because of the broadly distributed political practices in African countries, such as corruption and big man rule, which limit the self-relianced and critical engagement of young politicians. Nevertheless, to some extend there is a reversal of this trend visible, what can also be confirmed for the case study Tanzania. The growing disaffection of the citizens regarding their living standards and the growing meaning of young politicians in the relatively young populations that African countries are facing, young politicians need to be taken serious as political actors. On the background of neopatrimonial and gerontocratic shaped societies this involves the increase of the generation gap between young and old politicians, since the old ones try to force their power and would like to see the young politicians to follow in their footsteps. To overcome the negative political practices in African countries one needs strong young politicians who have the readiness to reform things without falling back into old patterns of behavior.
Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich der Frage nach den Chancen und Gefahren eines Generationenwechsels auf politischer Ebene in Afrika südlich der Sahara. Viele afrikanische HerrscherInnen und Eliten halten sich seit dem Erkämpfen der Unabhängigkeit vom Kolonialismus an der Macht, ohne bisher echte demokratische Strukturen etabliert zu haben. Diese Eliten verlassen nun nach und nach spätestens aus Altersgründen die politische Arena. Deshalb steht die nachfolgende Generation junger PolitikerInnen im Fokus dieser Arbeit. Es wird herausgearbeitet, dass es noch immer vielfältige Grenzen politischer Partizipation für junge Menschen gibt. Diese hängen nicht zuletzt mit den in afrikanischen Ländern weit verbreiteten Charakteristika politischer Praxis, wie Korruption oder Big Man Rule, zusammen, die selbstbestimmtes und vor allem kritisches politisches Handeln junger Menschen erschweren. Trotz allem zeichnet sich ansatzweise eine Trendwende ab, wie auch für das Fallbeispiel Tanzania gezeigt wird. Die zunehmende Unzufriedenheit der Bevölkerung bezüglich anhaltend schlechter Lebensbedingungen und die wachsende Bedeutung junger PolitikerInnen in der oft durchschnittlich sehr jungen Bevölkerung afrikanischer Länder führen dazu, dass junge PolitikerInnen zunehmend als politische Akteure ernstgenommen werden. Vor dem Hintergrund neopatrimonialistisch und gerontokratisch geprägter Gesellschaften verschärft ihre wachsende politische Bedeutung wiederum das ohnehin angespannte Verhältnis zur älteren Generation von PolitikerInnen. Diese versucht ihre Macht weiterhin zu sichern und junge PolitikerInnen möglichst im eigenen Sinne heranzuziehen. Zur Überwindung der negativen Charakteristika von Politik in afrikanischen Ländern braucht es deshalb starke junge PolitikerInnen, die Reformwillen durchsetzen können, ohne dabei in alte Muster von Politik zurückzufallen.
This diploma thesis deals with the question of chances and risks that may occur with a generational change in the political arena in sub-Saharan Africa. A lot of the African leaders already are in power since the struggle for independence from colonialism but failed to establish substantial democratic structures by now. Since these leaders have to leave the political arena gradually because of their age, this diploma thesis focuses on the succeeding generation of young politicians. The thesis outlines that there are still a lot of great barriers for political participation of young people – not least because of the broadly distributed political practices in African countries, such as corruption and big man rule, which limit the self-relianced and critical engagement of young politicians. Nevertheless, to some extend there is a reversal of this trend visible, what can also be confirmed for the case study Tanzania. The growing disaffection of the citizens regarding their living standards and the growing meaning of young politicians in the relatively young populations that African countries are facing, young politicians need to be taken serious as political actors. On the background of neopatrimonial and gerontocratic shaped societies this involves the increase of the generation gap between young and old politicians, since the old ones try to force their power and would like to see the young politicians to follow in their footsteps. To overcome the negative political practices in African countries one needs strong young politicians who have the readiness to reform things without falling back into old patterns of behavior.