Abstract (deu)
Seit den 80-er Jahren befasst sich die Migrationsforschung mit dem Thema „Die Mobilität von Arbeitskräften“. Hochqualifizierte Migranten wurden seither hauptsächlich als eine globale Elite, dessen Mobilität mühelos und reibungsfrei verläuft, dargestellt. Aktuelle Forschungen zeigen jedoch, dass Hochqualifizierte eine sehr heterogene Gruppe bilden. Sie befinden sich in verschiedenen lokalen und transnationalen Ressourcenflüssen. Dies wiederum führt zu Entwicklungen von unterschiedlichen Lebensstilen in den Gesellschaften, die sie bewohnen. Trotz der Heterogenität der Gruppe, befinden sich diese Migranten, auf Grund ihrer Fähigkeiten, dennoch in einer privilegierten Position im Vergleich zu anderen Arten von Migranten. Sie haben mehr Freiheit zu entscheiden, wie sie sich integrieren wollen und sie haben akzeptiert außerhalb der lokalen Gesellschaft zu stehen. Der Umfang dieser Forschungsarbeit ist es, die Besonderheit der Integration zu verstehen am Beispiel qualifizierter Migranten im spezifischen Kontext von Wien, um zu beleuchten, welche Form solche Prozesse nehmen und in wie fern qualifizierte Migranten sich eigentlich an der Aufnahmegesellschaft beteiligen. Das Hauptargument der Arbeit ist, dass Integrationsprozesse am besten in der Synergie zwischen der Dynamik und den Chancen der entsprechenden Lokalität und der Motivation und Einstellung von Migranten verstanden werden.
Die Forschung nutzt die Extended case method, die auf eine Verknüpfung der lokalen Phänomene der Migrantenintegration in Wien mit spezifischen strukturellen Kräften, die die Integration in die lokale Wiener Gesellschaft vis-à-vis der lokalen „Expat-Community“ ermöglichen, beruht. Basierend auf ausführlichen Interviews mit hochqualifizierten Migranten, zeigt die Studie, wie Aspekte, z. B. Migrantentyp, Sprachkenntnisse, Temporalien, Charakter der örtlichen Gemeinschaft und Mitgliedschaft, die eigentliche Wahl und die Fähigkeit von Migranten beeinflussen. Auf der Grundlage einer internen Vielfalt in der Gruppe der hochqualifizierten Migranten, zeigt die Studie, wie hochqualifizierte Migranten dazu neigen sich gezielt zu integrieren. Dies resultiert aus dem dualen Charakter der Integration in die lokale österreichische Gesellschaft, wie auch gegenüber der lokalen internationalen Gemeinschaft. Durch eine genauere Untersuchung der kontextuellen Umgebung wird argumentiert, dass die Dynamik des Ortes die duale Integration von ausländischen Fachkräften unterstützt. Auf der einen Seite bietet die Rezeption den Kontext für nur eine teilweise Eingliederung in die örtliche Gemeinschaft, vor allem in den Arbeitsmarkt. Die „Scalar Position“ von Wien bietet Migranten Chancen für ein soziales und berufliches Leben, das außerhalb der lokalen Wiener Gesellschaft steht. Jedoch sind solche Möglichkeiten begrenzt. Die meisten qualifizierten Migranten brauchen zum Erreichen und zur erfolgreichen Integration Möglichkeiten welche nur in der lokalen Gesellschaft vorhanden sind.