Während die westlichen Industrienationen, allen voran die USA und die Staaten der Europäischen Union, am Beginn des 21. Jahrhunderts mit einer Deindustrialisierung, Abwanderung von Arbeitsplätzen in „Billiglohnländer“ und der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1929 zu kämpfen haben, profitieren die aufstrebenden Schwellenländer, vor allem die BRICS-Staaten, von einem scheinbar unaufhaltsamen Wirtschaftswachstum. Zu diesen Ländern zählt auch Brasilien, das sich im Laufe seiner Geschichte von der politisch wie wirtschaftlich unterdrückten portugiesischen Kolonie zu einer konsolidierten Demokratie und Wirtschaftmacht entwickelt hat. In einer Zeit, in der Rohstoffe und Lebensmittel immer knapper und teurer werden, ist Brasilien, als bedeutender Exporteur dieser Güter, bestrebt, seine wirtschaftliche und politische Macht sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene auszubauen. Dies sollte vor allem durch anhaltendes Wirtschaftswachstum sowie im Rahmen von „soft power“ mit Hilfe von Allianzen mit anderen Entwicklungs- und Schwellenländern erfolgen.
Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit soll dieses Streben nach Macht und die sich im Wandel befindende Rolle Brasiliens in der Welt untersucht werden. Dazu werden anfangs die Begriffe „Macht“ und „Hegemonie“ näher beleuchtet, um anschließend den wirtschaftlichen wie politischen Machtverlust der USA und der Europäischen Union darzulegen, welchem danach die neuen Allianzen der aufstrebenden Schwellenländer, beispielsweise im Rahmen der WTO, gegenübergestellt werden. Nach einem Abschnitt über Brasiliens historische Entwicklung von der portugiesischen Kolonie bis zum Brasilien unter Präsidentin Rousseff werden die wirtschaftliche Positionierung des Landes auf dem Weltmarkt sowie Brasiliens Beziehungen zu anderen Wirtschaftsmächteninnerhalb der sich herausbildenden neuen internationalen Wirtschaftsordnung näher erörtert. Dabei wird der strategischen Partnerschaft zwischen Brasilien und der Europäischen Union besonderes Augenmerk geschenkt.
At the beginning of the 21st century the industrialised countries, especially the United States of America and the member countries of the European Union, are facing the worst financial and economic crisis since 1929. While the US and Europe are struggling with socio-economic challenges, such as deindustrialisation and rising unemployment, a number of threshold countries, particularly China, India, but also Brazil, are profiting by an economic growth that seems to be inexorable. As one of the world´s largest exporters of agricultural goods and raw materials, Brazil benefits from the increasing global demand for these products and their rising prices. Under these circumstances Brazil is trying to improve and strengthen its economic and political position in the world and demands to have more say in the international agenda setting, e. g. by claiming permanent membership in the United Nations security council.
The aim of this thesis is to examine Brazil´s aspirations to economic and political power in the multilateral system and its rising position in a changing economic order towards the US, the EU and other emerging countries. In the first part of the thesis the terms of “power” and “hegemony” will be analysed to discuss afterwards the economic and political decline of the United States and the EU. In addition to that the new alliances among the emerging nations in the WTO and other organisations will be analysed. The second part describes the historical development of Brazil since its colonial times until today at the beginning of the 21st century. The third part of the thesis analyses Brazil´s position on the global market and its relations to other economic powers. Particular attention will be paid to the strategic partnership between the European Union and Brazil.
Während die westlichen Industrienationen, allen voran die USA und die Staaten der Europäischen Union, am Beginn des 21. Jahrhunderts mit einer Deindustrialisierung, Abwanderung von Arbeitsplätzen in „Billiglohnländer“ und der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1929 zu kämpfen haben, profitieren die aufstrebenden Schwellenländer, vor allem die BRICS-Staaten, von einem scheinbar unaufhaltsamen Wirtschaftswachstum. Zu diesen Ländern zählt auch Brasilien, das sich im Laufe seiner Geschichte von der politisch wie wirtschaftlich unterdrückten portugiesischen Kolonie zu einer konsolidierten Demokratie und Wirtschaftmacht entwickelt hat. In einer Zeit, in der Rohstoffe und Lebensmittel immer knapper und teurer werden, ist Brasilien, als bedeutender Exporteur dieser Güter, bestrebt, seine wirtschaftliche und politische Macht sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene auszubauen. Dies sollte vor allem durch anhaltendes Wirtschaftswachstum sowie im Rahmen von „soft power“ mit Hilfe von Allianzen mit anderen Entwicklungs- und Schwellenländern erfolgen.
Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit soll dieses Streben nach Macht und die sich im Wandel befindende Rolle Brasiliens in der Welt untersucht werden. Dazu werden anfangs die Begriffe „Macht“ und „Hegemonie“ näher beleuchtet, um anschließend den wirtschaftlichen wie politischen Machtverlust der USA und der Europäischen Union darzulegen, welchem danach die neuen Allianzen der aufstrebenden Schwellenländer, beispielsweise im Rahmen der WTO, gegenübergestellt werden. Nach einem Abschnitt über Brasiliens historische Entwicklung von der portugiesischen Kolonie bis zum Brasilien unter Präsidentin Rousseff werden die wirtschaftliche Positionierung des Landes auf dem Weltmarkt sowie Brasiliens Beziehungen zu anderen Wirtschaftsmächteninnerhalb der sich herausbildenden neuen internationalen Wirtschaftsordnung näher erörtert. Dabei wird der strategischen Partnerschaft zwischen Brasilien und der Europäischen Union besonderes Augenmerk geschenkt.
At the beginning of the 21st century the industrialised countries, especially the United States of America and the member countries of the European Union, are facing the worst financial and economic crisis since 1929. While the US and Europe are struggling with socio-economic challenges, such as deindustrialisation and rising unemployment, a number of threshold countries, particularly China, India, but also Brazil, are profiting by an economic growth that seems to be inexorable. As one of the world´s largest exporters of agricultural goods and raw materials, Brazil benefits from the increasing global demand for these products and their rising prices. Under these circumstances Brazil is trying to improve and strengthen its economic and political position in the world and demands to have more say in the international agenda setting, e. g. by claiming permanent membership in the United Nations security council.
The aim of this thesis is to examine Brazil´s aspirations to economic and political power in the multilateral system and its rising position in a changing economic order towards the US, the EU and other emerging countries. In the first part of the thesis the terms of “power” and “hegemony” will be analysed to discuss afterwards the economic and political decline of the United States and the EU. In addition to that the new alliances among the emerging nations in the WTO and other organisations will be analysed. The second part describes the historical development of Brazil since its colonial times until today at the beginning of the 21st century. The third part of the thesis analyses Brazil´s position on the global market and its relations to other economic powers. Particular attention will be paid to the strategic partnership between the European Union and Brazil.