Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt den Umgang mit Drogen im ländlichen Bereich, mit speziellem Bezug auf die Tabuisierung. Hierzu wurden Recherche bezüglich Präventionsmaßnahmen im Burgenland, ExpertInneninterviews und eine SchülerInnenerhebung mit SchülerInnen aus dem Raum Eisenstadt-Umgebung durchgeführt.
An Hand ausgewählter soziologischer Theorien, nämlich der Subkulturtheorie und der Anomietheorien, wird der Sachverhalt „Drogenkonsum“ detaillierter erläutert. Auf Basis dieser Theorien kann man mögliche strukturelle Gegebenheiten erkennen, die zu Drogenkonsum führen können. In diesem Zusammenhang spielt der durch Durkheim definierte Zustand der „Anomie“ eine wichtige Rolle. Mittels der Subkulturtheorie wird speziell auf die Gruppe der Jugendlichen eingegangen, welche eine Hauptrisikogruppe für Drogenkonsum darstellt.
Um weitere Erkenntnisse bezüglich dem Feld des Drogenkonsums im ländlichen Bereich zu gewinnen, wurden ExpertInneninterviews mit der Polizei, einer/-m LehrerIn des Gymnasiums und InsiderInnen der Drogenszene durchgeführt. Diese dienten dazu wichtige Informationen für die folgende Erhebung und Erarbeitung der Fragestellung zu gewinnen.
Im Rahmen einer eigens durchgeführten SchülerInnenerhebung wurden die Handlungsmöglichkeiten der Jugendlichen im Falle von Drogenproblemen analysiert. Hier stellte sich heraus, dass der Schultyp von großer Bedeutung ist; Jugendliche, welche ein Gymnasium besuchen, zeigen sich eher geneigt, Drogenprobleme in der „Peer-Group“ zu lösen.
Tabuisiert ist die Thematik Drogenkonsum im ländlichen Bereich in der Hinsicht, dass solche Probleme eher im privaten Kreis der Familie gelöst werden. Dies stellt im Hinblick auf die Präventionsmaßnahmen einerseits eine Chance für weiterführende kommunikative Maßnahmen durch die Eltern dar, andererseits kann es sich negativ auf die Prävention auswirken, da oft keine suchttherapeutischen Stellen aufgesucht werden.