Abstract (deu)
Klimawandel und globale Erwärmung sind Themen mit starker öffentlicher Präsenz und hoher aktueller Relevanz. Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich bereits gegenwärtig bemerkbar und spielen auch in der Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Rolle. Dass die Tragweite der Problematik nur begrenzt abschätzbar ist, darf kein Grund sein, dass sie auch unterschätzt wird. Aufgrund dessen ist es wichtig die nächste Generation zu sensi-bilisieren und mit Daten, Fakten und Hintergrundwissen bestmöglich auszustatten.
Die Schwierigkeit bei der Vermittlung liegt in der Abstraktheit der Thematik. Deshalb scheint es sinnvoll besonders jene Vermittlungswege zu nutzen, die den Klimawandel und seine Auswirkungen greifbar machen. Eine derartige Möglichkeit bieten Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels im Gebirge, einer Region, die als Klimasensor gelten kann, weil sich Änderungen besonders schnell zeigen.
Ausgehend davon beabsichtigt diese Arbeit die Entwicklung von Unterrichtsstrategien, die als Anhaltspunkte zur Vermittlung der Auswirkungen des Klimawandels im Gebirge, speziell auf die Gebirgsvegetation, dienen können. Im Rahmen des Modells der Didaktischen Re-konstruktion nach Kattmann et al. (1997) wurden Vorstellungen von SchülerInnen zu diesem Themengebiet qualitativ erhoben, inhaltsanalytisch ausgewertet und mit wissenschaftlichen Perspektiven verglichen. Auf dieser Grundlage wurden Leitlinien für Unterrichtssituationen ausgearbeitet.
Die Ergebnisse zeigen, dass SchülerInnen aus dem „Flachland“ nur ein sehr vages Bild von der Gebirgslandschaft und der Gebirgsvegetation haben. Ihr Vorwissen zum Klimawandel ist stark durch die Medien geprägt und lückenhaft. Hierbei handelt es sich jedoch um Wissen, das als Grundlage zur Konstruktion von neuem Wissen dient, woraus schlüssig hervorgeht, dass zuerst fundiertes Basiswissen vermittelt werden muss, um darauf aufbauende, spezifi-sche Inhalte richtig nachvollziehen zu können. Darüber hinaus lassen die Untersuchungser-gebnisse erkennen, dass die Einstellungen der SchülerInnen zum Klimawandel die verschie-denen Positionen in der Gesellschaft widerspiegeln. Bei einem derart polarisierenden Prob-lemfeld müssen emotionale Aspekte in Lernsituationen berücksichtigt und thematisiert werden.
Für nachfolgende Forschungsarbeiten bleibt offen, Unterrichtsmaterialien anhand der Leitli-nien auszuarbeiten und zu evaluieren.