Abstract (deu)
Der Staat Österreich wurde in den Jahren 1934-1945 faschistisch regiert, beginnend mit dem Austrofaschismus und gefolgt vom Nationalsozialismus. Beide Regierungsformen griffen in die verschiedensten Institutionen ein. Als Ziel galten, unter anderem, die Verbreitung der jeweiligen Ideologie und die Wehrhaftmachung der Jugendlichen.
Diese Arbeit setzt sich mit der Beeinflussung der beiden Staatsmächte im Hochschulbetrieb, vor allem mit dem Institut für Turnlehrerausbildung bzw. mit dem Hochschulinstitut für Leibesübungen, auseinander. Einzelne Biographien ausgewählter Lehrer und Lehrerinnen, die in dieser Zeit am Institut beruflich tätig waren bzw. das Geschehen am Institut verfolgten und teilweise mitbestimmten, werden aufgezeigt. Anhand deren Lebensläufe kann ein Einblick über die damalige Situation am Institut gegeben werden. Eine Analyse des Vorlesungs- und Personalverzeichnisses des Instituts zur Zeit der beiden faschistischen Regentschaften soll klären, inwieweit die Staatsmächte in den Universitätsbetrieb eingriffen.
Die ständestaatliche Regierung verpflichtete Studenten an Hochschullagern teilzunehmen. Diese Lager fanden im Sommer 1936 und 1937 statt. Dort erwartete sie nicht nur eine intensive vormilitärische Ausbildung, sondern auch eine geistige Auseinandersetzung mit der Ideologie der Vaterländischen Front.