Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden die Einflüsse und Auswirkungen von räumlichen Autokorrela-
tionen („spatial autocorrelation“) auf die Schätzungen der Parameter und Modellanpassun-
gen linearer Regressionsmodelle dargestellt und anhand von drei psychologischen Studien
mit europäischen Suizidraten illustriert. Für die Überprüfung auf räumliche Autokorrelationen
der raumbezogenen Daten werden grafische und statistische Methoden beschrieben und
demonstriert. Es wird auf die Bedeutsamkeit des räumlichen Nachbarschaftskriteriums, wel-
ches die räumlichen Nachbarschaften zwischen den Datenpunkten definiert, für die Entde-
ckung räumlicher Autokorrelationen mittels räumlicher Autokorrelationskoeffizienten, wie bei-
spielsweise Moran‘s I oder Geary’s C, und die darauf basierende räumlich gewichtete Nach-
barschaftsmatrix eingegangen. Zwei räumlich simultan autoregressive Modelle – das räum-
lich verzogene Regressionsmodell („spatial lag model“) und das räumlich fehlerbezogene
Regressionsmodell („spatial error model“) – werden beschrieben und für die linearen Reg-
ressionsmodelle mit signifikant nachgewiesenen räumlichen Autokorrelationen geschätzt. In
weiterer Folge werden die Modellanpassungen der linearen und räumlichen Regressionsmo-
delle anhand des Akaike‘s Informationskriterium (AIC) miteinander verglichen. Trotz signifi-
kanter räumlicher Autokorrelationen der linearen Regressionsmodelle, erzielen weder die
räumlich simultan autoregressiven Modelle eine Verbesserung der Modellanpassungen,
noch sind signifikante räumliche Autokorrelationskoeffizienten nachzuweisen. Signifikante
Einflüsse durch die nachgewiesenen räumlichen Autokorrelationen auf die Modellanpassun-
gen und Schätzungen der Parameter der linearen Regressionsmodelle werden daher nicht
angenommen. Der Interaktionsterm der linearen Regressionsmodelle, bestehend aus quad-
riertem Breiten- und einfachem Längengrad, kann nach der Exklusion von Island aus den
Datensätzen bis auf einen Fall für alle linearen Regressionsmodelle signifikante Anteile an
den Suizidraten der Frauen und Männer erklären. Demzufolge ist der Interaktionsterm für die
Vorhersage der Suizidraten anhand der geografischen Koordinaten von besonderer Rele-
vanz. Abschließend werden standardisierte Überprüfungen auf räumliche Autokorrelationen,
Modellanpassungsversuche mit räumlich simultan autoregressiven Modellen bei räumlichen
Autokorrelationen, sowie Modelanpassungsvergleiche anhand des AIC für zukünftige psy-
chologische Studien mit raumbezogenen Daten dringend empfohlen.