Abstract (deu)
Das österreichische Sachwalterrecht fokussiert nach umfassenden Reformen mittlerweile die Stärkung der Selbstbestimmung der betroffenen Person. Dennoch zeichnet sich eine gewisse Tendenz dahingehend ab, dass viele besachwaltete Personen mit geistiger Behinderung sich durch die Sachwalterschaft in ihren Selbstbestimmungsmöglichkeiten eingeschränkt fühlen. Nur aufgrund der Tatsache, dass Menschen mit geistiger Behinderung in gewissen Belangen in ein Abhängigkeitsverhältnis zu anderen Personen geraten, kann ihnen aber nicht generell die Kompetenz zur Selbstbestimmung abgesprochen werden. In dieser Diplomarbeit werden die Wahrnehmungen der Selbstbestimmungsmöglichkeiten von einer besachwalteten Person mit geistiger Behinderung sowie ihres nahen Umfeldes und der durch die Sachwalterschaft mit ihr verbundenen Personen dargestellt, es wird heraus-gearbeitet, inwiefern sich diese Wahrnehmungen mit den in Richtung Stärkung der Selbstbestimmung gehenden Intentionen des Gesetzgebers (nicht) decken. Abschließend wird die Relevanz der gewonnenen Erkenntnisse für die Heilpädagogik dargestellt.