Das Anliegen der vorliegenden Untersuchung war es, die Fähigkeit zum deduktiven Schlussfolgern, im Sinne der Stadientheorie von Piaget (1976b), bei jungen Erwachsenen zu analysieren. Es wurden hierfür 487 österreichische StudienanfängerInnen naturwissenschaftlicher Studienfächer, mit dem Leistungsprofiltest Schlussfolgerndes Denken – Verbal (Spiel & Glück, 2008; Spiel et al., 2001, 2004), getestet. Die Analyse der Antwortmuster durch das Mixed Rasch-Modell ermöglichte es, die StudienanfängerInnen in vier verschiedene Klassen einzuteilen. Entsprechend der Studie von Spiel und Glück (2008) und Spiel et al. (2001, 2004), konnten die Klassen, durch die Interpretation der Antwortmuster, in qualitativ unterschiedliche Entwicklungsstadien, bezüglich des deduktiven Schlussfolgerns, klassifiziert werden. Die Klasse, deren Personen ein bikonditionales Antwortmuster zeigten, wurde als im konkret-operationalen Stadium befindlich interpretiert. Die weiteren drei Klassen wurden als unterschiedlich fortgeschrittene Übergangsstadien, zwischen dem konkret-operationalen und dem formal-operationalen Denken, identifiziert und als Übergansstadium 1, Übergangsstadium 2 und Übergangsstadium 3 bezeichnet. Es zeigte sich, dass das Interesse, im Sinne einer intellektuell-forschenden Orientierung (Bergmann & Eder, 2005), in keinem signifikanten Zusammenhang mit der Leistung im deduktiven Schlussfolgern steht. Das Fähigkeitsselbstkonzept nach der Bearbeitung der Aufgaben war signifikant schlechter als das Fähigkeitsselbstkonzept vor der Bearbeitung.
The aim of the present investigation was to analyze the ability for deductive reasoning according to Piaget`s (1976b) cognitive-developmental theory in participants in early adulthood. Therefore 487 Austrian first year science students were tested with the Competence Profile Test Deductive Reasoning – Verbal (Spiel & Glück, 2008; Spiel et al., 2001, 2004). Using the Mixed Rasch model the first year students were divided into four classes based on their response patterns. According to Spiel and Glück (2008) and Spiel et al. (2001, 2004) the interpretation of the response patterns allowed to group the classes in qualitatively distinct developmental stages with respect to deductive reasoning. The class, in which persons showed a biconditional response pattern, was interpreted as the concrete-operational stage. The remaining three classes were identified as different advanced transitional stages ranging from concrete-operational thought to formal-operational thought. Namely the transitional stage 1, the transitional stage 2 and the transitional stage 3. It was revealed that interest was in no significant relation to achievements in deductive reasoning. The ability-self-concept after the test was significant better than the ability-self-concept before the test.
Das Anliegen der vorliegenden Untersuchung war es, die Fähigkeit zum deduktiven Schlussfolgern, im Sinne der Stadientheorie von Piaget (1976b), bei jungen Erwachsenen zu analysieren. Es wurden hierfür 487 österreichische StudienanfängerInnen naturwissenschaftlicher Studienfächer, mit dem Leistungsprofiltest Schlussfolgerndes Denken – Verbal (Spiel & Glück, 2008; Spiel et al., 2001, 2004), getestet. Die Analyse der Antwortmuster durch das Mixed Rasch-Modell ermöglichte es, die StudienanfängerInnen in vier verschiedene Klassen einzuteilen. Entsprechend der Studie von Spiel und Glück (2008) und Spiel et al. (2001, 2004), konnten die Klassen, durch die Interpretation der Antwortmuster, in qualitativ unterschiedliche Entwicklungsstadien, bezüglich des deduktiven Schlussfolgerns, klassifiziert werden. Die Klasse, deren Personen ein bikonditionales Antwortmuster zeigten, wurde als im konkret-operationalen Stadium befindlich interpretiert. Die weiteren drei Klassen wurden als unterschiedlich fortgeschrittene Übergangsstadien, zwischen dem konkret-operationalen und dem formal-operationalen Denken, identifiziert und als Übergansstadium 1, Übergangsstadium 2 und Übergangsstadium 3 bezeichnet. Es zeigte sich, dass das Interesse, im Sinne einer intellektuell-forschenden Orientierung (Bergmann & Eder, 2005), in keinem signifikanten Zusammenhang mit der Leistung im deduktiven Schlussfolgern steht. Das Fähigkeitsselbstkonzept nach der Bearbeitung der Aufgaben war signifikant schlechter als das Fähigkeitsselbstkonzept vor der Bearbeitung.
The aim of the present investigation was to analyze the ability for deductive reasoning according to Piaget`s (1976b) cognitive-developmental theory in participants in early adulthood. Therefore 487 Austrian first year science students were tested with the Competence Profile Test Deductive Reasoning – Verbal (Spiel & Glück, 2008; Spiel et al., 2001, 2004). Using the Mixed Rasch model the first year students were divided into four classes based on their response patterns. According to Spiel and Glück (2008) and Spiel et al. (2001, 2004) the interpretation of the response patterns allowed to group the classes in qualitatively distinct developmental stages with respect to deductive reasoning. The class, in which persons showed a biconditional response pattern, was interpreted as the concrete-operational stage. The remaining three classes were identified as different advanced transitional stages ranging from concrete-operational thought to formal-operational thought. Namely the transitional stage 1, the transitional stage 2 and the transitional stage 3. It was revealed that interest was in no significant relation to achievements in deductive reasoning. The ability-self-concept after the test was significant better than the ability-self-concept before the test.