Title (deu)
Der geheime Kanon
die Entwicklung und die Zukunft eines österreichischen Literaturkanons im Deutschunterricht der AHS-Oberstufe
Author
Manuel Lamprecht
Advisor
Stefan Krammer
Assessor
Stefan Krammer
Abstract (deu)
Durch die Einführung der standardisierten Reife- und Diplomprüfung im Schuljahr 2013/14 in Österreich befindet sich der Schulkanon in einer Phase des Um-schwungs. Die Akzentverschiebung des Deutschunterrichts zur Vermittlung von Kompetenzen fordert von den einzelnen Lehrkräften eine Überarbeitung ihrer Unterrichtsmethoden und führt unweigerlich auch zu einer Reflektion der bisher gewählten Lektüre. Der Literaturunterricht nimmt gerade in der Sekundarstufe II der AHS einen sehr großen Platz ein. Grund genug um zu hinterfragen, wer sich an dieser Lektüreauswahl direkt wie auch indirekt beteiligt und welche Motivationen hier eine Rolle spielen können. Mithilfe der Theorien Pierre Bourdieus und Jan Assmanns wird ein Blick in den Auswahl- und Tradierungsprozess von Kanonwerken gewährt. Die Eigenschaften, welche eine Positionierung im Kanonfeld begünstigen, werden dabei genauso hinterfragt wie auch der Umgang mit bisher vernachlässigten Autoren/-innen-Gruppen. Durch die historische Analyse des Umgangs mit Literatur im Deutschunterricht seit 1945, wird ein Bild des Schulkanons gezeichnet, welches zeigt, dass sich an ihm weit mehr Positionen beteiligen, als bloß die Lehrkraft oder die Schule. An dieser Stelle kommt Simone Winkos Theorie der invisible hand zum Tragen, welche einer Hierarchisierung der am Kanon Beteiligten aufgrund der Unübersichtlichkeit widerspricht. Diese und auch die anderen vorgestellten Theorien und Thesen, unter anderem von Renate von Heydebrand und Werner Wintersteiner, werden durch die Analyse von 17 Interviews mit AHS-Oberstufenlehrern/-innen schließlich auf ihre tatsächliche Umsetzung hin überprüft. Der Kreis führt damit zurück zur neuen Reifeprüfung, welche von den Befragten zwar großteils skeptisch erwartet wird, jedoch die große Chance für das österreichische Schulsystem darstellt, etwaige Schwachstellen aufzuarbeiten.
Keywords (deu)
KanonSchulkanonLiteraturkanonDeutschunterricht
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
123 S.
Number of pages
135
Members (1)
Title (deu)
Der geheime Kanon
die Entwicklung und die Zukunft eines österreichischen Literaturkanons im Deutschunterricht der AHS-Oberstufe
Author
Manuel Lamprecht
Abstract (deu)
Durch die Einführung der standardisierten Reife- und Diplomprüfung im Schuljahr 2013/14 in Österreich befindet sich der Schulkanon in einer Phase des Um-schwungs. Die Akzentverschiebung des Deutschunterrichts zur Vermittlung von Kompetenzen fordert von den einzelnen Lehrkräften eine Überarbeitung ihrer Unterrichtsmethoden und führt unweigerlich auch zu einer Reflektion der bisher gewählten Lektüre. Der Literaturunterricht nimmt gerade in der Sekundarstufe II der AHS einen sehr großen Platz ein. Grund genug um zu hinterfragen, wer sich an dieser Lektüreauswahl direkt wie auch indirekt beteiligt und welche Motivationen hier eine Rolle spielen können. Mithilfe der Theorien Pierre Bourdieus und Jan Assmanns wird ein Blick in den Auswahl- und Tradierungsprozess von Kanonwerken gewährt. Die Eigenschaften, welche eine Positionierung im Kanonfeld begünstigen, werden dabei genauso hinterfragt wie auch der Umgang mit bisher vernachlässigten Autoren/-innen-Gruppen. Durch die historische Analyse des Umgangs mit Literatur im Deutschunterricht seit 1945, wird ein Bild des Schulkanons gezeichnet, welches zeigt, dass sich an ihm weit mehr Positionen beteiligen, als bloß die Lehrkraft oder die Schule. An dieser Stelle kommt Simone Winkos Theorie der invisible hand zum Tragen, welche einer Hierarchisierung der am Kanon Beteiligten aufgrund der Unübersichtlichkeit widerspricht. Diese und auch die anderen vorgestellten Theorien und Thesen, unter anderem von Renate von Heydebrand und Werner Wintersteiner, werden durch die Analyse von 17 Interviews mit AHS-Oberstufenlehrern/-innen schließlich auf ihre tatsächliche Umsetzung hin überprüft. Der Kreis führt damit zurück zur neuen Reifeprüfung, welche von den Befragten zwar großteils skeptisch erwartet wird, jedoch die große Chance für das österreichische Schulsystem darstellt, etwaige Schwachstellen aufzuarbeiten.
Keywords (deu)
KanonSchulkanonLiteraturkanonDeutschunterricht
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
135