Abstract (deu)
Ungleichheit im Bildungssystem, ein zentrales Merkmal moderner Gesellschaften, ist das Thema dieser Diplomarbeit. Nachdem in der Bildungs- Ungleichheitsfor-schung bisher vor allem auf die Unterschiede zwischen sozialen Gruppen einge-gangen wurde, wird in dieser Arbeit der Versuch unternommen zu zeigen, dass es auch innerhalb einer sozialen Gruppe eine ungleiche Chancenverteilung bezüglich des Bildungserfolges gibt. Dabei werden Kinder aus sozioökonomisch benachtei-ligten Schichten mit Migrationshintergrund in Wien in den Fokus genommen. Ziel dieser Arbeit ist es, Faktoren und Mechanismen herauszuarbeiten welche den Bil-dungserfolg dieser Kinder beim Übertritt von der Grundschule in die Sekundarstufe I maßgeblich beeinflussen und dabei sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb dieser Gruppe aufgezeigt werden.
Hierfür wird eine qualitative Analyse zu insgesamt 17 Kindern durchgeführt, wo-bei für die Analyse jeweils Eltern-, Kinder-, LehrerInnen- und DirektorInnen- Interviews, sowie weitere Daten-Quellen zur Verfügung stehen.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die institutionelle Zuteilung von Bil-dungserfolg tatsächlich nicht ausschließlich auf die Schichtzugehörigkeit zu redu-zieren ist, sondern dass es innerhalb der Gruppe sozioökonomisch benachteiligter Kinder ebenso Unterschiede gibt. Es zeigt sich anhand dieser Untersuchung, dass der Bildungserfolg dieser Kinder beeinflusst wird durch die schulischen Erfah-rungen der Mütter, durch das Selbstbewusstsein und den Mut zur Nachfrage bei Nichtwissen der Eltern, aber auch durch Vorannahmen bis hin zu Vorurteilen der LehrerInnen. Zudem spielen die elterlichen Sprachkenntnisse und die Sprach-transmission in der Familie, sowie erfolgreiche ältere Geschwister und die Be-schäftigung der Eltern mit dem Kind eine entscheidende Rolle für den Bildungserfolg des Kindes.