Abstract (deu)
Die Ausgangssituation für diese Arbeit stellt die problematische Lage der österreichischen Mittelstufe und die kontroversielle Diskussion, die um diese geführt wird, dar. Die österreichische Schullandschaft ist von wenigen Reformen geprägt, die teilweise noch aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts stammen. Jedoch trägt damals wie heute die kontroverse Haltung auf politischer Ebene zur Stagnation der Bildungspolitik bei. Durch die Komplexität dieser Situation ergibt sich jedoch kein einfaches Lösungsmodell, welches für die Mittelstufe übernommen werden könnte. Vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den bestehenden Strukturen und deren mögliche Auswirkungen auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler. Die Autorin der Diplomarbeit versucht nicht Partei für das eine oder andere Modell zu ergreifen sondern konzentriert sich darauf, angenommene Vor- und Nachteile des bestehenden Systems darzulegen. Es soll versucht werden, Methoden und Erkenntnisse aufzuzeigen, die möglicherweise zu Lösungsansätzen der bestehenden Probleme beitragen könnten. Mittels hermeneutischer Methode wird eine Situationsanalyse der unterschiedlichen Problemfelder durchgeführt, wobei bestehende Schulstrukturen in Österreich beschrieben werden. Der Begriff der Schulbildung- hier wird ausgehend von Humboldts Schulplänen eine Begriffsbestimmung versucht - wird in Verbindung mit den Aufgaben von Schule im 21. Jahrhundert gebracht.
Die Diplomarbeit legt ein weiteres Hauptaugenmerk auf die Zusammensetzung der Lerngruppen und deren Auswirkungen auf die Schülerleistungen. Es geht um die Frage der Differenzierungsmöglichkeiten und wie sich diese strukturell abbilden lassen – durch Gliederung, durch innere Differenzierung, durch andere Strukturmomente. Im Anschluss daran werden mittels qualitativer Experten-
interviews nach Meuser und Nagel, die im ersten Teil gewonnen Erkenntnisse mit Blick auf die Wahrnehmung der Problemstellung durch Expertinnen und Experten überprüft, um mit deren Hilfe den Bogen zur aktuellen Diskussion über das Pro und Kontra der Einführung einer gemeinsamen Schule für die Sekundarstufe I in Österreich spannen zu können.