Abstract (deu)
Anliegen der vorliegenden Diplomarbeit ist es, der Frage nachzugehen, inwieweit die NGO Waan Aelon in Majel (Canoes of the Marshall Islands, WAM) Einfluss auf die Zukunftsperspektiven von AbsolventInnen ihres Ausbildungsprogrammes ausübt. WAM setzt seine Einflussnahme an zwei Punkten an. Ersterer bezieht sich auf die allgemeinen Lebensbedingungen der Bevölkerung auf den Marshallinseln. Diese sind im Allgemeinen geprägt von engen Lebensräumen und massiver Überbevölkerung der urbanen Zentren D-U-D und Ebeye aufgrund von Migration aus den outer atolls. Dazu kommen Ressourcenarmut an Lebensmitteln und Gütern sowie eine damit einhergehende Abhängigkeit von teuren Importen. Hinzu kommen noch die hohe Arbeitslosigkeit unter der Bevölkerung, eine unter den Jugendlichen sehr hohe Schulabbruchrate und schlussendlich eine starke Tendenz zu Alkoholkonsum.
Der zweite Punkt bezieht sich auf die marshallesischen Auslegerkanus. Im Laufe des 20. Jahrhunderts begann die zunehmende Nutzung von motorbetriebenen Booten, die Kanus immer mehr in den Hintergrund zu drängen. Diese Tendenz steigerte sich bis in die 1980er Jahre so weit, bis die Kenntnisse um den Bau der Auslegerkanus sowie um die speziellen marshallesischen Navigationstechniken beinahe verloren waren, da nur noch wenige Personen dieses spezielle Wissen besaßen.
Im Zuge kultureller Wiederbelebungstendenzen versucht WAM nun, das Kanu wieder in die Gesellschaft zu integrieren und damit dem Verlust der Kenntnisse rund um das Kanu entgegenzusteuern. Dies geschieht vor allem dadurch, dass das spezielle Wissen in eigenen Ausbildungsprogrammen an Jugendliche vermittelt wird. Gleichzeitig sollen die Auszubildenden Empowerment auf individueller Ebene erfahren, indem deren soziale Kompetenzen trainiert werden, sie durch die Auseinandersetzung mit dem Kanu in ihrer Identität als MarshallesInnen gestärkt und schlussendlich dazu motiviert werden, ihren Bildungsweg fortzusetzen.