Abstract (deu)
Die bedeutendsten Formen der Zurschaustellung des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts lassen sich anhand eines Schaustellerunternehmens darstellen: Präuscher’s Panopticum im Wiener Prater.
Die Schaustellung von lebenden, toten und nachgebildeten Menschen innerhalb Präuscher’s Panopticum führt im Laufe dieser Arbeit zu den Völkerschauen, Freakshows, Wachsfigurenkabinetten und „post mortem Schaustellungen“. Die menschlichen Schauobjekte wurden in vergangenen Jahrhunderten ausgestellt, um unter dem Deckmantel der Wissensvermittlung die Neugierde der Menschen zu stillen und so Profit aus den Ausstellungsstücken zu schlagen. Genau dies, aber auch die Verwicklung der Wissenschaften in diese Zurschaustellung, wird näher diskutiert und kritisiert. Aber die Diskussion, Menschen, seien sie lebend, tot oder nachgebildet, als Schauobjekte möglicht gewinnbringend zu inszenieren, bricht auch rund um eine Ausstellung des späten 20. Jahrhunderts (bis jetzt) aus. Von Hagens’ „Körperwelten“-Ausstellung stellt auf eine neue Art und Weise präparierte Leichen und Leichenteile aus und erinnert dabei stark an das Menschenmuseum von Präuscher oder ähnliche Institutionen dieser Zeit. Der Deckmantel der Wissensvermittlung wird nach wie vor genutzt, um Schauobjekte auszustellen, die viel eher die Schaulust als den Wissensdurst stillen.