Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Klimavariabilität ist die Fähigkeit sich an Veränderungen in der Umwelt anzupassen gerade für die armen Bevölkerungsschichten im ländlichen Bereich eminent wichtig, vor allem wenn sie direkt von Landwirtschaft und natürlichen Ressourcen abhängig sind. Soziale Netzwerke als eine Form von Sozialkapital können helfen, die Anpassungsfähigkeit zu verbessern, sie können sie aber auch zusätzlich schwächen, wie die vorliegende Fallstudie zeigt. Dazu wurden soziale Netzwerke und Netzwerkmöglichkeiten von Kleinbäuerinnen und -bauern im Zusammenhang mit Phänomenen des Klimawandels in einer semi-ariden Region im Laikipia District, Kenia, untersucht. In Gruppendiskussionen wurden sowohl qualitative als auch quantitative Daten über Netzwerke und Netzwerkmöglichkeiten der Agro-PastoralistInnen gesammelt. Zur empirischen Datenerhebung wurde das Forschungsinstrument ‚Net-Map’ eingesetzt, zur Auswertung der Daten wurden qualitative Methoden der sozialen Netzwerkanalyse mit Methoden der beschreibenden Statistik kombiniert. Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass die KleinbäuerInnen generell eine Art ‚Kernnetzwerk’ mit jeweils unterschiedlicher ‚Netzwerkperipherie’ benutzen. Zum anderen wurden in den sozialen Netzwerken und Netzwerkmöglichkeiten strukturelle Löcher gefunden, die sich an entscheidenden Stellen befinden und die die Verbreitung von essentiellem Wissen behindern. Zu den weiteren gefundenen Besonderheiten der Netzwerke zählen Ressourcen- und Wissenshändler, Akteure die als letzte Hilfsmöglichkeit dienen oder Plattformen auf denen Wissen getauscht wird. Auf den Ergebnissen dieser Studie basierend wird empfohlen, sowohl das Angebot, als auch den Zugang zu landwirtschaftlichen Informationen für die KleinbäuerInnen zu verbessern. Außerdem könnten bestimmte Netzwerkeigenschaften strategisch eingesetzt werden um für landwirtschaftliche Anpassungen wichtiges Wissen und Ressourcen gezielt zu verbreiten

In the context of climate variability and change the capacity to adapt to a changing environment is of great importance for the rural poor who are directly dependent on agriculture and natural resources. Social networks as a form of social capital can help enhance the adaptive capacity but they can as well erode it. This case study of small-scale agro-pastoralists in a semi-arid region of Laikipia District, Kenya, contributes to the understanding of the influence which social networks and social network opportunities have on smallholders’ capacities to adapt to climate variability and change. Using the empirical research tool ‘Net-Map’, both qualitative and quantitative information about the small-scale farmers’ social networks and social networks opportunities were collected in group discussions. The data was subsequently analyzed combining qualitative methods of social network analysis with descriptive statistics. The results indicate that the farmers generally use a ‘core’ social opportunity network and a network ‘periphery’. Further, the social opportunity networks of the smallholders expose structural holes at crucial positions which hinder the dissemination of essential agricultural knowledge. Other found features of the social opportunity networks include resource and knowledge brokers, actors of last resorts and information brokerage platforms. Based on the results of this study it is recommended to improve the supply of and access to agricultural information for the smallholders. Additionally, certain network features could be strategically targeted to disseminate knowledge and resources crucial for agricultural adaptations.