Abstract (deu)
Die Chemiewaffenkonvention (CWC) ist nach jahrzehntelangen
Verhandlungen am 29. April 1997 in Kraft getreten. Zu ihrer Umsetzung
wurde die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW)
geschaffen. Als Hauptaufgabe wurde die weltweite Vernichtung der
chemischen Waffen festgelegt. Entsprechend der Konvention endete die
letztmögliche Frist zum Abschluss der Vernichtung am 29. April 2012. Als
Folge daraus stellt sich die Frage, wie es mit der CWC und ihrer
Umsetzungsorganisation der OPCW nun weitergehen wird.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in einer theoriegeleiteten Analyse mit
der Beantwortung dieser Frage. Dazu werden einerseits CWC und OPCW im
Rahmen der internationalen Beziehungen (IR) eingeordnet und andererseits
Theorien der IR herangezogen, die für eine Analyse geeignet erscheinen.
Für die Bearbeitung werden exemplarisch vier Möglichkeiten, von der
Auflösung der OPCW bis zur Aufnahme neuer Aufgaben in die CWC
festgelegt. In einer Analyse der geschichtlichen Entwicklung, die zur
Entstehung von CWC und OPCW geführt hat, der CWC selbst und der
Struktur und des politischen Systems der OPCW sowie der bisherigen
Leistungen wird erarbeitet, welche der gewählten Theorien am ehesten
zutrifft. Auf Basis dieser Theorie und zusätzlichen Indikatoren, die aus den
bereits eingeleiteten Schritten in Richtung einer Neuausrichtung im Rahmen
der OPCW abgeleitet werden sowie der Haltung der wichtigsten Akteure im
Rahmen der OPCW wird schließlich die wahrscheinlichste Möglichkeit für die
zukünftige Ausrichtung von CWC und OPCW erarbeitet. Dadurch kann die
zu Beginn der Arbeit gestellte Prognose erhärtet werden, dass:
„Die wahrscheinlichste künftige Entwicklung der CWC und ihrer
Umsetzungsorganisation in einer Verlagerung des Schwergewichts auf
Nonproliferation und Zusammenarbeit im Bereich der internationalen
Kooperation und Unterstützung, ohne eine Änderung der CWC selbst, liegt.“