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Title (deu)
Digitaler Bilderstreit – Fotografie zwischen Demokratisierung und Entprofessionalisierung
Author
Luiza-Lucia Puiu
Adviser
Rainer Maria Köppl
Assessor
Rainer Maria Köppl
Abstract (deu)
Nach einer langen Zeit der Menschheitsgeschichte, in der Bilder eine Seltenheit waren, kommt es durch den Iconic Turn zu einer Bildrevolution. Die Digitalisierung der Fotografie ermächtigt jede und jeden zum Fotografieren und das Internet sorgt für die unmittelbare Verbreitung der visuellen Botschaften. Fotografie wird somit ein interpersonelles Kommunikationsmedium, ähnlich der Schrift. Dabei verliert sie die ihr ursprünglich zugeschriebe Beweiskraft und nähert sich, was die Glaubwürdigkeit betrifft, immer mehr der Schrift an. Durch die Digitalisierung der Fotografie erfolgt eine Vereinfachung der technischen Mittel die eine radikale Erhöhung der medialen Partizipation unterstützt. Diese Entwicklung lässt sich anhand der Medientheorien von Magnus Enzensberger, Bertolt Brecht und Lawrence Lessig als Mediendemokratisierung beschreiben. Im Gegensatz dazu sprechen die professionellen Medienproduzenten von einer Entprofessionalisierung der Fotografie und von einer Krise des gesamten Berufsstandes. Dabei ist die Situation in Österreich ein Spezialfall, da hierzulande das Fotografengewerbe (noch) streng reglementiert ist. Fragestellungen: Wie reagieren die Theoretiker bzw. die Medienproduzenten (Amateure und Professionelle) auf die Digitalisierung der Fotografie? Wie verändert sich das Medium durch die erhöhte Partizipation? Methoden: Die Arbeit ist eine Gegenüberstellung zweier Positionen: der Demokratisierung und der Entprofessionalisierung digitaler Fotografie. Als Methode dient der Vergleich mediengeschichtlicher und medientheoretischer Ansätzen mit den Äußerungen zeitgenössischer Medienproduzenten und Kulturkritiker. Ein von mir geführtes Interview mit dem Wiener Innungsmeister der Berufsfotografen gibt Einblick in die lokale Problematik des restriktiven österreichischen Fotografiegewerbes. Ergebnisse: Medienumbrüche verursachen im geschichtlichen Vergleich dieselben wiederkehrenden Debatten. Die im digitalen Zeitalter beschleunigte Medienentwicklung verstärkt die alten Konflikte. In der Praxis führt die erhöhte mediale Partizipation zu einer Verschmelzung der Grenze zwischen Amateuren und professionellen Medienproduzenten. Aus dem Consumer und dem Producer geht der digitale Prosumer hervor.
Keywords (deu)
BilderstreitFotografieDemokratisierungEntprofessionalisierungMeisterpflichtKommunikationSpracheSchriftIconic TurnPartizipationAmateurfotografie
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1287379
rdau:P60550 (deu)
III, 130 S. : Ill.
Number of pages
137
Members (1)
Title (deu)
Digitaler Bilderstreit – Fotografie zwischen Demokratisierung und Entprofessionalisierung
Author
Luiza-Lucia Puiu
Abstract (deu)
Nach einer langen Zeit der Menschheitsgeschichte, in der Bilder eine Seltenheit waren, kommt es durch den Iconic Turn zu einer Bildrevolution. Die Digitalisierung der Fotografie ermächtigt jede und jeden zum Fotografieren und das Internet sorgt für die unmittelbare Verbreitung der visuellen Botschaften. Fotografie wird somit ein interpersonelles Kommunikationsmedium, ähnlich der Schrift. Dabei verliert sie die ihr ursprünglich zugeschriebe Beweiskraft und nähert sich, was die Glaubwürdigkeit betrifft, immer mehr der Schrift an. Durch die Digitalisierung der Fotografie erfolgt eine Vereinfachung der technischen Mittel die eine radikale Erhöhung der medialen Partizipation unterstützt. Diese Entwicklung lässt sich anhand der Medientheorien von Magnus Enzensberger, Bertolt Brecht und Lawrence Lessig als Mediendemokratisierung beschreiben. Im Gegensatz dazu sprechen die professionellen Medienproduzenten von einer Entprofessionalisierung der Fotografie und von einer Krise des gesamten Berufsstandes. Dabei ist die Situation in Österreich ein Spezialfall, da hierzulande das Fotografengewerbe (noch) streng reglementiert ist. Fragestellungen: Wie reagieren die Theoretiker bzw. die Medienproduzenten (Amateure und Professionelle) auf die Digitalisierung der Fotografie? Wie verändert sich das Medium durch die erhöhte Partizipation? Methoden: Die Arbeit ist eine Gegenüberstellung zweier Positionen: der Demokratisierung und der Entprofessionalisierung digitaler Fotografie. Als Methode dient der Vergleich mediengeschichtlicher und medientheoretischer Ansätzen mit den Äußerungen zeitgenössischer Medienproduzenten und Kulturkritiker. Ein von mir geführtes Interview mit dem Wiener Innungsmeister der Berufsfotografen gibt Einblick in die lokale Problematik des restriktiven österreichischen Fotografiegewerbes. Ergebnisse: Medienumbrüche verursachen im geschichtlichen Vergleich dieselben wiederkehrenden Debatten. Die im digitalen Zeitalter beschleunigte Medienentwicklung verstärkt die alten Konflikte. In der Praxis führt die erhöhte mediale Partizipation zu einer Verschmelzung der Grenze zwischen Amateuren und professionellen Medienproduzenten. Aus dem Consumer und dem Producer geht der digitale Prosumer hervor.
Keywords (deu)
BilderstreitFotografieDemokratisierungEntprofessionalisierungMeisterpflichtKommunikationSpracheSchriftIconic TurnPartizipationAmateurfotografie
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1287380
Number of pages
137