Abstract (deu)
Ausgangspunkt dieser Diplomarbeit sind Gottesvorstellungen von Kindern, genauer bestimmt durch das Gottesverständnis und die Gottesbeziehung, und die Theologie von Kindern. Diese werden in Verlauf der Arbeit daraufhin befragt wie biblischen Gottesbildern darin vorkommen und wie Kinder mit biblischen Geschichten umgehen. Den Vorstellungen der Kinder von Gott wird aber zu Beginn versucht mit drei empirischen Studien von Anna- Katharina Szagun, Ines Bösefeldt und Manuela Wiedmaier näher zu kommen und Spezifika und Auffälligkeiten darzulegen. Ebenso bietet ein Überblick über die Forschungsgeschichte und die, noch sehr im in der religiösen Bildung präsenten, klassischen Stufenmodelle einen Einblick in die Diskussion in Bezug auf Symbolkompetenz von Kindern, geschlechtsspezifische Fragen und Methodik der Studien. Das zweite Kapitel versucht einen Überblick über biblische Gottesbilder zu bieten. Dies ist in weiterer Folge der Ausgangspunkt um Rückfrage über das Vorkommen und die Wichtigkeit von biblischen Bildern zu stellen. Die ganze Arbeit orientiert sich dabei auch an den Fragen nach der Entwicklung dieser Gottesvorstellungen und erarbeitet im letzten Kapitel Impulse und Konsequenzen für die Arbeit mit Kindern.
In der Arbeit wird die Vielfältigkeit und Einzigartigkeit der Vorstellungen und Gedanken von Kindern augenscheinlich, jedoch auch die Schwierigkeit diese überhaupt zu fassen oder zu kategorisieren. Kinder übernehmen nicht nur biblische Gottesbilder, sondern passen sie auch an ihre Lebensrealität an, gehen kreativ mit ihnen um und integrieren viele biblische Motive und Eigenschaften, die Gott zugesprochen werden, in ihren Vorstellungen. Ebenso wird die frühe Symbolkompetenz der Kinder erkennbar und die Tatsache, dass klassische Stufenmodelle und ältere Studien überholt und in ihrer Methodik den Vorstellungen der Kinder nicht gerecht werden. Ergebnis dieser Arbeit ist weiters, dass Kinder durch die Vielfalt der biblischen Gottesbilder in ihrem Gottesverständnis gefördert und in ihrer Gottesbeziehung gestärkt werden können und dass der Religionsunterricht ein Ort des Kennen Lernens von biblischen Gottesbildern und der Auseinandersetzung mit eigenen Gottesvorstellungen sein muss.