Abstract (deu)
Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen der österreichische Philosoph Günther Anders und sein schriftstellerisches und philosophisches Schaffen. Im ersten Teil der Arbeit wird versucht, eine ausführliche Biographie zum langen Leben dieses Denkers zu erstellen. Zwar liegt eine Reihe von Biographien zu Anders vor; jedoch beschäftigen sich diese mehr mit dem philosophischen Denken als mit dem genauen Verlauf des Lebens des Philosophen.
Besondere Berücksichtigung in der Biographie fand seine lange Zeit im Exil in Frankreich und in den Vereinigten Staaten; hierzu wurden persönliche Unterlagen von Anders in seinem Nachlass, der sich im Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien befindet, eingesehen.
Der zweite Teil dieser Arbeit beleuchtet das Schaffen von Anders. Ausgehend von seinem Frühwerk aus den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts bis hin zu seinen letzten publizierten Werken in seinem Todesjahr 1992 werden seine weit reichenden Thesen beleuchtet – besonders unter dem Aspekt der Frage nach der Bedeutung der Geschichte. Zusätzlich wird versucht, auch auf historisches Denken in seinem Werk einzugehen. Hierbei werden vor allem die in Buchform publizierten Hauptwerke dieses Denkers verwendet.
Im dritten und letzten Teil dieser Arbeit werden zwei Wege, die sich allerdings mehrfach überkreuzen, beschritten, um Anders und sein Denken zu verorten. Einerseits wird versucht, die methodischen oder sprachlichen Mittel, denen sich der Philosoph bedient, auszumachen; andererseits wird versucht, ihn und sein Denken unter wissenschaftliche Kriterien zu subsumieren und einzuordnen. Hierbei wird zudem eine kritische Auseinandersetzung mit den wichtigsten historischen Thesen des Philosophen vollzogen.