Abstract (deu)
Diese Arbeit versucht eine Analyse von Foucaults Subjektphilosophie auf der Ebene der von ihm beschriebenen diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken im Bereich von Macht und Ethik.
Ausgehend von Foucaults Aussage, dass seine Bemühungen stets einer Geschichte der Subjektivierung in unserer Kultur galten, versuche ich in dieser Arbeit herauszufinden, inwiefern man die in seinem Spätwerk dargestellten Praktiken als Formen der Subjektivierung erfassen kann, und wenn ja, welche Subjekte durch diese Subjektivierungsformen entstehen.
Die strenge Einteilung in Macht- und Selbsttechnologien soll unterlaufen werden mit Hilfe von Foucaults Begriff der Regierung als Führung (conduite) im Sinne einer Lenkung der eigenen (Lebens-)Führung, wie auch der Führung anderer. Foucaults Regierungsbegriff erlaubt eine Analyse einzelner Macht- und Selbsttechnologien als verschiedenartige Methoden der Machteinwirkung auf Individuen, mit anderen Worten als Methoden der Herstellung von Subjekten oder Subjektbeziehungen.
Zuletzt soll der Nachweis der These dieser Arbeit erfolgen durch die Analyse einer wesentlichen Auswahl der von Foucault beschriebenen Macht- und Selbsttechnologien als Technologien der Subjektivierung. Es werden verschiedene Typen von Subjektbezügen dargestellt, welche durch die jeweils hervorgehobenen Technologien oder Technologietypen hergestellt werden: Erstens, Technologien, die primär auf die Individuen auf einer leiblichen Ebene, als Körper einwirken, sie also zu Körper-Subjekten machen. Zweitens, Technologien der Überwachung und Prüfung, die wirken, indem sie die Individuen in ihrem Wesen oder Verhalten einem prüfenden Blick und einer Beurteilung aussetzen. Und drittens, Technologien, die Subjektbezüge herstellen, indem sie das Individuum über sich selbst Auskunft geben lassen oder es sogar dazu zwingen, über sich selbst Auskunft zu geben.