You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1288120
Title (deu)
Geschlechtsspezifische Bindungsbeziehungen in der Tagespflege unter Moderation von Temperament und Aspekten der Strukturqualität
Parallel title (eng)
Genderspecific attachments in home based day care under the moderation of temperament and aspects of structural quality
Author
Marion Liszt
Adviser
Lieselotte Ahnert
Assessor
Lieselotte Ahnert
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Geschlechts eines Kindes in Hinblick auf seine Bindungsbeziehung zu einer Betreuungsperson, der Tagesmutter. Wie aus der bestehenden Forschungsliteratur bekannt, können Geschlechtseffekte in Kindertagesstätten gefunden werden. Mädchen weisen in diesem Zusammenhang bessere Bindungsbeziehungen zu den Erzieherinnen auf, als die Buben. Aufgrund heterogener Befunde rund um den Einfluss des Temperaments des Kindes und Ergebnissen, dass sich die Bindung eines Kindes zu seiner Erzieherin über die Zugehörigkeit einer Kindergruppe vorhersagen ließ (Ahnert, Pinquart & Lamb, 2006), fanden auch das Temperament und die betreute Kindergruppe in der Arbeit Berücksichtigung. Untersuchungen zur Betreuung durch eine Tagesmutter gibt es nur wenige. Die Tagesmutter-Betreuung charakterisiert sich vor allem auch durch ein hohes Maß an Flexibilität, sodass die Zusammensetzung der Kindergruppe im Zuge einer Woche häufig wechseln kann. Um diese Variabilität abzubilden, wurde der rBA-Quotient erstellt. Alle Daten zur vorliegenden Untersuchung stammen aus dem Parenting & CoParenting Projekt der Universität Wien. 130 Kinder (76 Mädchen), im zweiten Lebensjahr, wurden einerseits bei ihren Eltern und bei ihren Tagesmüttern durch Projektmitarbeiterinnen besucht. Dabei wurde neben einer Vielfalt an diagnostischen Verfahren, der Attachment Q-Sort-G (Ahnert, in Druck) durchgeführt, um so die Bindungssicherheit des Kindes zu seiner Bezugsperson zu ermitteln. Die Mütter, sowie die Tagesmütter, füllten ebenso den Fragebogen zur Einschätzung des Temperaments des Kindes, die Toddler Temperament Scale TTS (Fullard, McDevitt & Carey, 1984) aus. Es zeigte sich, dass weder Mütter noch Tagesmütter unterschiedliche Bindungs¬beziehungen zu dem Kind in Abhängigkeit vom Geschlecht des Kindes aufwiesen. Jedoch waren die Kinder signifikant besser an die Tagesmütter gebunden, was die Hypothese zur möglichen Kompensation von Bindungsbeziehungen stärkt (Van Ijzendoorn, Sagi & Lambermon, 1992). Des Weiteren konnte eine Abhängigkeit der Bindungssicherheit, zur Tagesmutter, und zur Mutter, gegenüber Aspekten der Intensität des Temperaments des Kindes beobachtet werden. Das Geschlecht des Kindes spielte hierbei keine Rolle. Kinder, welche weniger temperamentvoll reagieren, bauen demnach häufiger eine sichere Bindung auf. Die Gruppengröße, sowie die Anzahl verfügbarer Spielpartner, waren sowohl für Mädchen, wie auch für Buben kein Prädikator für die Bindungssicherheit. Auch die Variabilität innerhalb der Kindergruppe zeigte, anhand der Untersuchung des rBA-Quotienten, für Buben und Mädchen keinen Einfluss auf die Bindungsbeziehung zu ihren Tagesmüttern. Dies untermauert die kindzentrierte Ausrichtung der Tagesmutter-Betreuung.
Abstract (eng)
This study examines the effect of a child`s sex on his/her attachment to a caregiver in a home-based day care setting. According to present research a gender effect exists in center-based day care. Girls show significant better attachment security to their female caregivers than boys do. Based on heterogeneous results concerning the role of the child`s temperament and the findings that attachment can be predicted by the child`s belonging to a certain group (Ahnert, Pinquart & Lamb, 2006), these aspects (temperament of the child and group structures) were also included in this work. Research concerning home-based day care is relatively rare. Home-based day care shows a higher amount of flexibility, due to the fact, that the group of children varies across a week. To display this degree of variability in the home-base day care, the rBA-ratio was defined. All the data for this analysis was derived from the Parenting & CoParenting Project of the University of Vienna. 130 children (76 girls) at the age of two were visited by project staff at home, with their mothers, and in care, with their care providers. Besides a variety of diagnostical instruments, the Attachment Q-Sort-G (Ahnert, in press) was used to assess the child`s attachment security to the attachment figure. Both, mothers and care providers, completed a questionnaire concerning the child`s temperament (Toddler Temperament Scale – TTS, by Fullard, McDevitt & Carey, 1984). Neither mothers nor the care providers showed different attachment relationships depending on the child`s sex. However the children showed higher attachment security to their caregiver, which supports the theory of compensatory attachments (Van Ijzendoorn, Sagi & Lambermon, 1992). Furthermore, aspects of temperament were found to be related to attachment security, for mothers and for care providers. The child`s sex did not play a role here. Children perceived as less temperamental showed better attachment security. The total number of children in care as well as the number of available other children was, neither for girls nor boys, predictive in terms of attachment security. Analysis of the rBA-ratio revealed no effect of variability in children`s group formation in care concerning attachment security for boys and for girls to their caregiver. This reflects the focus on individuality of home based care.
Keywords (eng)
home based caretemperamentgroup sizechild`s sexchild care
Keywords (deu)
TagesmutterTemperamentGruppengrößeGeschlecht des KindesBetreuung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288120
rdau:P60550 (deu)
81, XV S. : graf. Darst.
Number of pages
103
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Geschlechtsspezifische Bindungsbeziehungen in der Tagespflege unter Moderation von Temperament und Aspekten der Strukturqualität
Parallel title (eng)
Genderspecific attachments in home based day care under the moderation of temperament and aspects of structural quality
Author
Marion Liszt
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Geschlechts eines Kindes in Hinblick auf seine Bindungsbeziehung zu einer Betreuungsperson, der Tagesmutter. Wie aus der bestehenden Forschungsliteratur bekannt, können Geschlechtseffekte in Kindertagesstätten gefunden werden. Mädchen weisen in diesem Zusammenhang bessere Bindungsbeziehungen zu den Erzieherinnen auf, als die Buben. Aufgrund heterogener Befunde rund um den Einfluss des Temperaments des Kindes und Ergebnissen, dass sich die Bindung eines Kindes zu seiner Erzieherin über die Zugehörigkeit einer Kindergruppe vorhersagen ließ (Ahnert, Pinquart & Lamb, 2006), fanden auch das Temperament und die betreute Kindergruppe in der Arbeit Berücksichtigung. Untersuchungen zur Betreuung durch eine Tagesmutter gibt es nur wenige. Die Tagesmutter-Betreuung charakterisiert sich vor allem auch durch ein hohes Maß an Flexibilität, sodass die Zusammensetzung der Kindergruppe im Zuge einer Woche häufig wechseln kann. Um diese Variabilität abzubilden, wurde der rBA-Quotient erstellt. Alle Daten zur vorliegenden Untersuchung stammen aus dem Parenting & CoParenting Projekt der Universität Wien. 130 Kinder (76 Mädchen), im zweiten Lebensjahr, wurden einerseits bei ihren Eltern und bei ihren Tagesmüttern durch Projektmitarbeiterinnen besucht. Dabei wurde neben einer Vielfalt an diagnostischen Verfahren, der Attachment Q-Sort-G (Ahnert, in Druck) durchgeführt, um so die Bindungssicherheit des Kindes zu seiner Bezugsperson zu ermitteln. Die Mütter, sowie die Tagesmütter, füllten ebenso den Fragebogen zur Einschätzung des Temperaments des Kindes, die Toddler Temperament Scale TTS (Fullard, McDevitt & Carey, 1984) aus. Es zeigte sich, dass weder Mütter noch Tagesmütter unterschiedliche Bindungs¬beziehungen zu dem Kind in Abhängigkeit vom Geschlecht des Kindes aufwiesen. Jedoch waren die Kinder signifikant besser an die Tagesmütter gebunden, was die Hypothese zur möglichen Kompensation von Bindungsbeziehungen stärkt (Van Ijzendoorn, Sagi & Lambermon, 1992). Des Weiteren konnte eine Abhängigkeit der Bindungssicherheit, zur Tagesmutter, und zur Mutter, gegenüber Aspekten der Intensität des Temperaments des Kindes beobachtet werden. Das Geschlecht des Kindes spielte hierbei keine Rolle. Kinder, welche weniger temperamentvoll reagieren, bauen demnach häufiger eine sichere Bindung auf. Die Gruppengröße, sowie die Anzahl verfügbarer Spielpartner, waren sowohl für Mädchen, wie auch für Buben kein Prädikator für die Bindungssicherheit. Auch die Variabilität innerhalb der Kindergruppe zeigte, anhand der Untersuchung des rBA-Quotienten, für Buben und Mädchen keinen Einfluss auf die Bindungsbeziehung zu ihren Tagesmüttern. Dies untermauert die kindzentrierte Ausrichtung der Tagesmutter-Betreuung.
Abstract (eng)
This study examines the effect of a child`s sex on his/her attachment to a caregiver in a home-based day care setting. According to present research a gender effect exists in center-based day care. Girls show significant better attachment security to their female caregivers than boys do. Based on heterogeneous results concerning the role of the child`s temperament and the findings that attachment can be predicted by the child`s belonging to a certain group (Ahnert, Pinquart & Lamb, 2006), these aspects (temperament of the child and group structures) were also included in this work. Research concerning home-based day care is relatively rare. Home-based day care shows a higher amount of flexibility, due to the fact, that the group of children varies across a week. To display this degree of variability in the home-base day care, the rBA-ratio was defined. All the data for this analysis was derived from the Parenting & CoParenting Project of the University of Vienna. 130 children (76 girls) at the age of two were visited by project staff at home, with their mothers, and in care, with their care providers. Besides a variety of diagnostical instruments, the Attachment Q-Sort-G (Ahnert, in press) was used to assess the child`s attachment security to the attachment figure. Both, mothers and care providers, completed a questionnaire concerning the child`s temperament (Toddler Temperament Scale – TTS, by Fullard, McDevitt & Carey, 1984). Neither mothers nor the care providers showed different attachment relationships depending on the child`s sex. However the children showed higher attachment security to their caregiver, which supports the theory of compensatory attachments (Van Ijzendoorn, Sagi & Lambermon, 1992). Furthermore, aspects of temperament were found to be related to attachment security, for mothers and for care providers. The child`s sex did not play a role here. Children perceived as less temperamental showed better attachment security. The total number of children in care as well as the number of available other children was, neither for girls nor boys, predictive in terms of attachment security. Analysis of the rBA-ratio revealed no effect of variability in children`s group formation in care concerning attachment security for boys and for girls to their caregiver. This reflects the focus on individuality of home based care.
Keywords (eng)
home based caretemperamentgroup sizechild`s sexchild care
Keywords (deu)
TagesmutterTemperamentGruppengrößeGeschlecht des KindesBetreuung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288121
Number of pages
103
Association (deu)