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Title (deu)
Meta-Analyse und systematischer Review zu Abschiedsbriefen
Prävalenz und demografische Effekte
Author
Marie-Theres Jägersberger
Advisor
Martin Voracek
Assessor
Martin Voracek
Abstract (deu)
Der Abschiedsbrief ist der letzte Akt der Kommunikation vor dem Suizid. Er wird meist kurz vor dem Suizid verfasst und gilt somit als einzigartige Informationsquelle für das Verständnis der suizidalen Person. Aufgrund der Tatsache, dass die Mehrheit der Suizidopfer keinen Abschiedsbrief hinterlässt, ist die Frage der Repräsentativität der AbschiedsbriefschreiberInnen für die Gesamtpopulation der SuizidentInnen eine immer wiederkehrende (Callanan & Davis, 2009; Eisenwort et al., 2006; Shiori et al., 2005). Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, einerseits die vorhandene Prävalenz der Suizidopfer mit Abschiedsbrief über möglichst viele Studien meta-analytisch zu vereinen. Anderseits lag der Fokus auf dem Vergleich von SchreiberInnen und Nicht-SchreiberInnen hinsichtlich der Faktoren Alter, Geschlecht, Familienstand, Erwerbstätigkeit, psychische Erkrankung, physische Erkrankung, Wohnsituation, Suizidmethode sowie vorherige Suizidversuche. Es wurden neun Meta-Analysen mit einem Datenpool aus 46 Studien durchgeführt. Folgend wurde der Einfluss des Kontinents anhand einer Subgruppenanalyse berechnet. Von den neun Meta-Analysen fielen sieben (Prävalenz, psychische Erkrankung, physische Erkrankung, Erwerbstätigkeit, Wohnsituation, Suizidmethode, vorherige Suizidversuche) signifikant und zwei (Geschlecht ─ wobei richtungsmäßig leicht mehr Männer einen Abschiedsbrief hinterlassen ─ und Familienstand ─ wobei richtungsmäßig weniger verheiratete Personen einen Abschiedsbrief hinterlassen) nicht signifikant aus. 28% aller SuizidentInnen hinterlassen einen Abschiedsbrief. Erwerbstätige, Personen ohne psychische und physische Erkrankung, Personen ohne vorhergehenden Suizidversuch sowie allein lebende Personen haben den Berechnungen zufolge eine erhöhte Chance, einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Die Wahl einer weichen Suizidmethode erhöht die Chance einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Richtungsmäßig deuten die Ergebnisse darauf hin, dass leicht mehr Männer sowie leicht weniger verheiratete Personen einen Abschiedsbrief hinterlassen. Der Kontinent erwies sich bei keinem Faktor als signifikanter Effektmoderator. Da die vorliegenden Ergebnisse auf zahlreiche Unterschiede zwischen SchreiberInnen und Nicht-SchreiberInnen hinweisen, kann nicht von einer Repräsentativität der Abschiedsbriefhinterlassenden für die Gesamtpopulation der Suizidopfer ausgegangen werden.
Abstract (eng)
The suicide note is the last act of communication before someone dies by suicide. Due to the fact that suicide notes are usually written shortly before someone dies, they are a unique source of information to understand the suicidal person. Most of the suicide victims do not leave a suicide note, therefore the question is recurrent how representative note writers are for the population of suicide victims. (Callanan & Davis, 2009; Eisenwort et al., 2006; Shiori et al., 2005) The present master thesis combined the prevalence of suicide note writers on the basis of meta-analytic calculations. Suicide note writers and non-note writers were compared concerning the factors age, sex, marital status, employment, psychical health, physical health, living arrangement, method of suicide and prior suicide attempt. Nine meta-analyses were performed from a pool of 46 Studies. Following the influence of the continent was calculated by a subgroup analysis. Seven (Prevalence, psychical health, physical health, employment, living arrangement, method of suicide, prior suicide attempt) of nine meta-analyses were significant and two (sex and marital status) fail significance. 28% of all suicide victims leave a suicide note. Employed, persons without physical and psychical disease, persons without prior suicide attempts, as well as persons who live alone are more likely to leave a suicide note. Those who died by a non-violent suicide method were more likely to leave a suicide note. The findings indicate in direction that more men and fewer people who are married leave a suicide note. The subgroup analysis showed no influence of the continent. The present meta-analytic results show numerous differences between writers and non-writers. In consideration writers seem not to be representative for the whole population of suicide victims.
Keywords (eng)
suicide note
Keywords (deu)
AbschiedsbriefSuizidabschiedsbrief
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288437
rdau:P60550 (deu)
127 S. : graph. Darst.
Number of pages
127
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Meta-Analyse und systematischer Review zu Abschiedsbriefen
Prävalenz und demografische Effekte
Author
Marie-Theres Jägersberger
Abstract (deu)
Der Abschiedsbrief ist der letzte Akt der Kommunikation vor dem Suizid. Er wird meist kurz vor dem Suizid verfasst und gilt somit als einzigartige Informationsquelle für das Verständnis der suizidalen Person. Aufgrund der Tatsache, dass die Mehrheit der Suizidopfer keinen Abschiedsbrief hinterlässt, ist die Frage der Repräsentativität der AbschiedsbriefschreiberInnen für die Gesamtpopulation der SuizidentInnen eine immer wiederkehrende (Callanan & Davis, 2009; Eisenwort et al., 2006; Shiori et al., 2005). Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, einerseits die vorhandene Prävalenz der Suizidopfer mit Abschiedsbrief über möglichst viele Studien meta-analytisch zu vereinen. Anderseits lag der Fokus auf dem Vergleich von SchreiberInnen und Nicht-SchreiberInnen hinsichtlich der Faktoren Alter, Geschlecht, Familienstand, Erwerbstätigkeit, psychische Erkrankung, physische Erkrankung, Wohnsituation, Suizidmethode sowie vorherige Suizidversuche. Es wurden neun Meta-Analysen mit einem Datenpool aus 46 Studien durchgeführt. Folgend wurde der Einfluss des Kontinents anhand einer Subgruppenanalyse berechnet. Von den neun Meta-Analysen fielen sieben (Prävalenz, psychische Erkrankung, physische Erkrankung, Erwerbstätigkeit, Wohnsituation, Suizidmethode, vorherige Suizidversuche) signifikant und zwei (Geschlecht ─ wobei richtungsmäßig leicht mehr Männer einen Abschiedsbrief hinterlassen ─ und Familienstand ─ wobei richtungsmäßig weniger verheiratete Personen einen Abschiedsbrief hinterlassen) nicht signifikant aus. 28% aller SuizidentInnen hinterlassen einen Abschiedsbrief. Erwerbstätige, Personen ohne psychische und physische Erkrankung, Personen ohne vorhergehenden Suizidversuch sowie allein lebende Personen haben den Berechnungen zufolge eine erhöhte Chance, einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Die Wahl einer weichen Suizidmethode erhöht die Chance einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Richtungsmäßig deuten die Ergebnisse darauf hin, dass leicht mehr Männer sowie leicht weniger verheiratete Personen einen Abschiedsbrief hinterlassen. Der Kontinent erwies sich bei keinem Faktor als signifikanter Effektmoderator. Da die vorliegenden Ergebnisse auf zahlreiche Unterschiede zwischen SchreiberInnen und Nicht-SchreiberInnen hinweisen, kann nicht von einer Repräsentativität der Abschiedsbriefhinterlassenden für die Gesamtpopulation der Suizidopfer ausgegangen werden.
Abstract (eng)
The suicide note is the last act of communication before someone dies by suicide. Due to the fact that suicide notes are usually written shortly before someone dies, they are a unique source of information to understand the suicidal person. Most of the suicide victims do not leave a suicide note, therefore the question is recurrent how representative note writers are for the population of suicide victims. (Callanan & Davis, 2009; Eisenwort et al., 2006; Shiori et al., 2005) The present master thesis combined the prevalence of suicide note writers on the basis of meta-analytic calculations. Suicide note writers and non-note writers were compared concerning the factors age, sex, marital status, employment, psychical health, physical health, living arrangement, method of suicide and prior suicide attempt. Nine meta-analyses were performed from a pool of 46 Studies. Following the influence of the continent was calculated by a subgroup analysis. Seven (Prevalence, psychical health, physical health, employment, living arrangement, method of suicide, prior suicide attempt) of nine meta-analyses were significant and two (sex and marital status) fail significance. 28% of all suicide victims leave a suicide note. Employed, persons without physical and psychical disease, persons without prior suicide attempts, as well as persons who live alone are more likely to leave a suicide note. Those who died by a non-violent suicide method were more likely to leave a suicide note. The findings indicate in direction that more men and fewer people who are married leave a suicide note. The subgroup analysis showed no influence of the continent. The present meta-analytic results show numerous differences between writers and non-writers. In consideration writers seem not to be representative for the whole population of suicide victims.
Keywords (eng)
suicide note
Keywords (deu)
AbschiedsbriefSuizidabschiedsbrief
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288438
Number of pages
127
Association (deu)