Abstract (deu)
Das Ziel dieser Studie war, den relativen Anteil zweier Variablen, die als kritisch für sportliche Leistung diskutiert werden, zu evaluieren, nämlich den von MT, das als Set aus sportbezogenen mentalen Komponenten gehandelt wird und von 2D:4D, welches als Marker der pränatalen Androgenexposition gilt. Dazu wurden Taekwondo (TKD) Athleten/innen (N = 100) rekrutiert. TKD ist eine Kampfsportart, die konditionelle Fitness voraussetzt und durch Explosivität sowie Schnelligkeit gekennzeichnet ist. Es hat sich gezeigt, dass sportliche Leistung am stärksten durch Erfahrung und Trainingsintensität vorhergesagt werden kann und diese zwei Variablen wiederum durch das 2D:4D Ratio (R² = .08) und MT (R² = .08). Das zweite Ziel war die Gegenüberstellung zweier MT-Skalen, nämlich dem SMTQ und dem MTQ48, die psychometrisch nicht gesichert sind. Die Analyse der Dimensionalität der MT-Skalen hat ergeben, dass der SMTQ sensitiver zwischen Sporträngen unterscheiden kann als der MTQ48 und ebenso eine (psychometrisch) bessere Faktorenstruktur aufweist, wobei beide Skalen nicht den Modelltests der konfirmatorischen Faktorenanalyse genügten. Hinsichtlich des 2D:4D Ratio wurden Mechanismen diskutiert, die über ein maskulines Fingerlängenverhältnis sportbezogene Verhaltensweisen (z.B. Trainingsintensität, Motivation) beeinflussen. In Bezug auf MT wurden Schwächen in der Operationalisierung aufgezeigt, die auch aufgrund mangelnder theoretischer Klarheit bedingt sein können.