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Title (deu)
Ob und inwiefern die marxsche Religionskritik auch den Islam trifft
Author
Esra Emine Demir
Adviser
Kurt Walter Zeidler
Assessor
Kurt Walter Zeidler
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit versucht die Frage „Ob und inwiefern die Marxsche Religionskritik auch den Islam trifft?“ in systematischer Perspektive zu beantworten. Eine ernst zu nehmende und für den philosophischen Diskurs nützliche Untersuchung zu dieser Thematik liefert der iranischer Denker Ali Şeriati. Marxsche Religionskritik verfehle eine philosophisch ernst zu nehmende Kritik an diesen Religionen, weil sie sich nicht hinreichend mit der Religion auseinandergesetzt habe, insofern eine ‚falsche und irreführende Ansicht’ vertrete, und sich in ihrer Religionsauffassung vom antiken Gott-Mensch- Verhältnis verleiten lasse, in dem der Mensch gleichsam gegen die antiken Götter versuchte die Herrschaft über die Natur zu gewinnen. Nachdem Şeriatis Kritik nicht allein die Marxsche Religionskritik betrifft, sondern thematisch ebenso das antike religiöse Weltbild im Blick stehen hat, setzt diese Arbeit bei der Kritik an der Marxschen Religionskritik an, führt dann die Religionskritik Marxens aus, indem sie fragt, welches Verhältnis zu Gott kritisiert wird und wie der Mensch darin beschaffen ist, und versucht das Menschenbild in der antiken Religion, unter besonderer Berücksichtigung des Prometheus-Mythos, wiederzugeben und zu charakterisieren. Hiernach in bündiger Weise kurz das Menschenbild im Christentum unter besonderer Berücksichtigung des Sündenfalltheologumenons, als einer wesentlichen differentia specifica zur islamischen Tradition dargestellt. Danach wird das Menschenbild im Islam in seinen Grundzügen erörtert und befragt ob und inwiefern die Marxsche Religionskritik den Islam in dieser Hinsicht nun überhaupt trifft. Marxens Kritik, vor allem die Kernaussage seines von ihm als „kategorischen Imperativ“ verstandenen Diktums, nämlich „alle Verhältnisse umzuwerfen in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ weist auf einen anderen Denker hin, der zwar auch das Subjekt der Religion kritisiert, aber auf einer ganz anderen Ebene, und mit ganz anderen Intentionen. Und doch beinhaltet auch diese Kritik einen Marxens Kritik ähnlichen Aspekt, nämlich die Würde der Vernunft, eigentlich die Würde seiner Selbst nicht zu verletzen. Dieser ist kein anderer als Kant, der in seiner Aufklärungsschrift die „selbstverschuldete Unmündigkeit“ bereits mehr als ein halbes Jahrhundert vor Marx kritisierte. Insofern schien es mir in philosophischer Absicht denn auch bis zu einem gewissen Grad thematisch zwingend oder mindestens unumgänglich zu sein Kantens originäre Kritik unter ausgewählten Perspektiven systematisch miteinzubeziehen und zum Bestandteil dieser Arbeit zu machen, genauso wie in einschlägigen Exkursen die philosophisch brisanten Themen und Problemlagen, wie Vernunft und Glaube im Islam korrelieren (hier auf R. Ihsan Elıaçıks Untersuchungen berufend), bzw. wie der Islam zu Determination und Willensfreiheit, zu Einheit und soziale Gerechtigkeit, sowie gesellschaftliche Ordnung steht zu betrachten.
Keywords (deu)
TevhidAli SeriatiIhsan EliacikEinheit im IslamEthikErkenntnistheorie im IslamPrometheus-Mythosmarxsche ReligionskritikZakat
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288694
rdau:P60550 (deu)
140 Seiten
Number of pages
140
Members (1)
Title (deu)
Ob und inwiefern die marxsche Religionskritik auch den Islam trifft
Author
Esra Emine Demir
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit versucht die Frage „Ob und inwiefern die Marxsche Religionskritik auch den Islam trifft?“ in systematischer Perspektive zu beantworten. Eine ernst zu nehmende und für den philosophischen Diskurs nützliche Untersuchung zu dieser Thematik liefert der iranischer Denker Ali Şeriati. Marxsche Religionskritik verfehle eine philosophisch ernst zu nehmende Kritik an diesen Religionen, weil sie sich nicht hinreichend mit der Religion auseinandergesetzt habe, insofern eine ‚falsche und irreführende Ansicht’ vertrete, und sich in ihrer Religionsauffassung vom antiken Gott-Mensch- Verhältnis verleiten lasse, in dem der Mensch gleichsam gegen die antiken Götter versuchte die Herrschaft über die Natur zu gewinnen. Nachdem Şeriatis Kritik nicht allein die Marxsche Religionskritik betrifft, sondern thematisch ebenso das antike religiöse Weltbild im Blick stehen hat, setzt diese Arbeit bei der Kritik an der Marxschen Religionskritik an, führt dann die Religionskritik Marxens aus, indem sie fragt, welches Verhältnis zu Gott kritisiert wird und wie der Mensch darin beschaffen ist, und versucht das Menschenbild in der antiken Religion, unter besonderer Berücksichtigung des Prometheus-Mythos, wiederzugeben und zu charakterisieren. Hiernach in bündiger Weise kurz das Menschenbild im Christentum unter besonderer Berücksichtigung des Sündenfalltheologumenons, als einer wesentlichen differentia specifica zur islamischen Tradition dargestellt. Danach wird das Menschenbild im Islam in seinen Grundzügen erörtert und befragt ob und inwiefern die Marxsche Religionskritik den Islam in dieser Hinsicht nun überhaupt trifft. Marxens Kritik, vor allem die Kernaussage seines von ihm als „kategorischen Imperativ“ verstandenen Diktums, nämlich „alle Verhältnisse umzuwerfen in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ weist auf einen anderen Denker hin, der zwar auch das Subjekt der Religion kritisiert, aber auf einer ganz anderen Ebene, und mit ganz anderen Intentionen. Und doch beinhaltet auch diese Kritik einen Marxens Kritik ähnlichen Aspekt, nämlich die Würde der Vernunft, eigentlich die Würde seiner Selbst nicht zu verletzen. Dieser ist kein anderer als Kant, der in seiner Aufklärungsschrift die „selbstverschuldete Unmündigkeit“ bereits mehr als ein halbes Jahrhundert vor Marx kritisierte. Insofern schien es mir in philosophischer Absicht denn auch bis zu einem gewissen Grad thematisch zwingend oder mindestens unumgänglich zu sein Kantens originäre Kritik unter ausgewählten Perspektiven systematisch miteinzubeziehen und zum Bestandteil dieser Arbeit zu machen, genauso wie in einschlägigen Exkursen die philosophisch brisanten Themen und Problemlagen, wie Vernunft und Glaube im Islam korrelieren (hier auf R. Ihsan Elıaçıks Untersuchungen berufend), bzw. wie der Islam zu Determination und Willensfreiheit, zu Einheit und soziale Gerechtigkeit, sowie gesellschaftliche Ordnung steht zu betrachten.
Keywords (deu)
TevhidAli SeriatiIhsan EliacikEinheit im IslamEthikErkenntnistheorie im IslamPrometheus-Mythosmarxsche ReligionskritikZakat
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1288695
Number of pages
140