You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1289343
Title (deu)
NS-Euthanasie in Vorarlberg und Tirol
das Schicksal der Patientinnen und Patienten der Valduna Rankweil in der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol
Author
Eva-Maria Hagen
Adviser
Hans Safrian
Assessor
Hans Safrian
Abstract (deu)
Die nationalsozialistische Euthanasie an behinderten und psychisch Kranken hatte nicht nur 100.000 Menschen zum Opfer, sondern war auch der technische und organisatorische Wegbereiter für den Holocaust. Erst im Januar 2011 entdeckte man bei Bauarbeiten des Landeskrankenhaus Hall in Tirol ein Gräberfeld, dessen Knochenfunde aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen. Am 08. und 24. März 1941 trafen zwei Sondertransporte aus der Valduna Rankweil in Hall ein, die den Großteil ihrer Patientinnen und Patienten dorthin überstellten. Schon kurz danach wurde die Mehrheit dieser Kranken weiter deportiert, wobei viele von diesen ihr Leben in den Gaskammern Hartheims verloren. Allerdings gab es 64 Patientinnen und Patienten der Valduna Rankweil, die nicht in eine andere Anstalt verlegt wurden, sondern in der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol blieben und dort schließlich verstarben. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden welche Rolle die Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol während der NS-Euthanasie spielte. Außerdem soll geklärt werden, welches Schicksal diese 64 Personen in der Heil- und Pflegeanstalt ereilte und ob ihre Todesfälle in einem direkten Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie stehen. Um diese Fragen beantworten zu können, wird in dieser Arbeit zunächst der Sozialdarwinismus und die Eugenik behandelt. Denn diese Theorien fanden Einzug in Hitlers „Mein Kampf“ und die nationalsozialistische Rassenhygiene. Genauso wird das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aus dem Jahr 1933 thematisiert, welches den Beginn der nationalsozialistischen Ausgrenzungspolitik markiert. Hinzukommend wird noch ein Überblick über den Ablauf und die verschiedenen Euthanasie-Aktionen gegeben, sowie über die beiden Heil- und Pflegeanstalten in der Zeit des Nationalsozialismus. Abschließend soll die Analyse der 64 Verwaltungs- und Krankenakten sowohl einen Einblick in das Anstaltsleben als auch in die Todesumstände der Patientinnen und Patienten geben.
Abstract (eng)
The nationalsocialist euthanasia both cost 100.000 lifes of disabeled and mentally ill people and was the technical and organizational forerunner for the Holocaust. Only in January 2011 graves were found during construction works at the hospital in Hall in Tirol with bones dating back to nationalsocialist era. On the 8th and 24th of March 1941 two special transports from Valduna Rankweil arrived in Hall, deporting the majority of their patients there. Soon afterwards, most of the invalids were transported elsewhere whereupon many of them lost their lives in the gaschambers of Hartheim. However, 64 patients of the Valduna Rankweil remained in the mental hospital in Hall in Tirol where they finally found death. This thesis’ aim is to find out which role played the hospital in Hall in Tirol during nationalsocialist euthanasia. Besides, it is tried to clarify the fate of these 64 patients and the potential connection of their death with the nationalsocialist massmurders. In order to answers these questions, this thesis will initially focus on Socialdarwinism and Eugenics, since these theories were both included in Hitlers „Mein Kampf“ and in the nationalsocialist ideology. Also the „Gesetz zur Verhütung erbranken Nachwuchses“ from 1933 will be discussed, as it marks the beginning of nationalsocialist exclusion policies. Futhermore, an overview of the process and the different euthanasia programs will be given, as well as an historical review of the two hospitals during nationalsocialist era. Closing, an analysis of these 64 administrative and medical files shall help gaining an insight into both life in this institution and the causes of death of these patients.
Keywords (deu)
NationalsozialismusEuthanasie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1289343
rdau:P60550 (deu)
II, 102 S., S. III - X
Number of pages
115
Members (1)
Title (deu)
NS-Euthanasie in Vorarlberg und Tirol
das Schicksal der Patientinnen und Patienten der Valduna Rankweil in der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol
Author
Eva-Maria Hagen
Abstract (deu)
Die nationalsozialistische Euthanasie an behinderten und psychisch Kranken hatte nicht nur 100.000 Menschen zum Opfer, sondern war auch der technische und organisatorische Wegbereiter für den Holocaust. Erst im Januar 2011 entdeckte man bei Bauarbeiten des Landeskrankenhaus Hall in Tirol ein Gräberfeld, dessen Knochenfunde aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen. Am 08. und 24. März 1941 trafen zwei Sondertransporte aus der Valduna Rankweil in Hall ein, die den Großteil ihrer Patientinnen und Patienten dorthin überstellten. Schon kurz danach wurde die Mehrheit dieser Kranken weiter deportiert, wobei viele von diesen ihr Leben in den Gaskammern Hartheims verloren. Allerdings gab es 64 Patientinnen und Patienten der Valduna Rankweil, die nicht in eine andere Anstalt verlegt wurden, sondern in der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol blieben und dort schließlich verstarben. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden welche Rolle die Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol während der NS-Euthanasie spielte. Außerdem soll geklärt werden, welches Schicksal diese 64 Personen in der Heil- und Pflegeanstalt ereilte und ob ihre Todesfälle in einem direkten Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie stehen. Um diese Fragen beantworten zu können, wird in dieser Arbeit zunächst der Sozialdarwinismus und die Eugenik behandelt. Denn diese Theorien fanden Einzug in Hitlers „Mein Kampf“ und die nationalsozialistische Rassenhygiene. Genauso wird das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aus dem Jahr 1933 thematisiert, welches den Beginn der nationalsozialistischen Ausgrenzungspolitik markiert. Hinzukommend wird noch ein Überblick über den Ablauf und die verschiedenen Euthanasie-Aktionen gegeben, sowie über die beiden Heil- und Pflegeanstalten in der Zeit des Nationalsozialismus. Abschließend soll die Analyse der 64 Verwaltungs- und Krankenakten sowohl einen Einblick in das Anstaltsleben als auch in die Todesumstände der Patientinnen und Patienten geben.
Abstract (eng)
The nationalsocialist euthanasia both cost 100.000 lifes of disabeled and mentally ill people and was the technical and organizational forerunner for the Holocaust. Only in January 2011 graves were found during construction works at the hospital in Hall in Tirol with bones dating back to nationalsocialist era. On the 8th and 24th of March 1941 two special transports from Valduna Rankweil arrived in Hall, deporting the majority of their patients there. Soon afterwards, most of the invalids were transported elsewhere whereupon many of them lost their lives in the gaschambers of Hartheim. However, 64 patients of the Valduna Rankweil remained in the mental hospital in Hall in Tirol where they finally found death. This thesis’ aim is to find out which role played the hospital in Hall in Tirol during nationalsocialist euthanasia. Besides, it is tried to clarify the fate of these 64 patients and the potential connection of their death with the nationalsocialist massmurders. In order to answers these questions, this thesis will initially focus on Socialdarwinism and Eugenics, since these theories were both included in Hitlers „Mein Kampf“ and in the nationalsocialist ideology. Also the „Gesetz zur Verhütung erbranken Nachwuchses“ from 1933 will be discussed, as it marks the beginning of nationalsocialist exclusion policies. Futhermore, an overview of the process and the different euthanasia programs will be given, as well as an historical review of the two hospitals during nationalsocialist era. Closing, an analysis of these 64 administrative and medical files shall help gaining an insight into both life in this institution and the causes of death of these patients.
Keywords (deu)
NationalsozialismusEuthanasie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1289344
Number of pages
115