Abstract (deu)
Das Bestandsmanagement ist eine der wichtigsten Aufgaben, mit der ein Unternehmen konfrontiert wird. Die Herausforderung besteht darin, dass das Unternehmen die Produkte beschaffen muss, bevor die Kundennachfrage entsteht. Es gibt zwei Hauptgründe, warum dies geschieht. Zunächst kommt es zu einer Vorlaufzeit zwischen dem Zeitpunkt der Bestellung und der Lieferzeit. Zweitens ist es aufgrund bestimmter Bestellkosten oft notwendig Großmengen statt Kleinmengen zu bestellen. Dies bedeutet, dass in einem Unternehmen der künftige Bedarf prognostiziert werden muss. Eine Bedarfsprognose ist die geschätzte durchschnittliche Nachfragegröße über einige zukünftige Perioden. Deshalb hat das Unternehmen festzustellen, wie unsicher die Prognose ist. Die Prognose spiegelt den Lagerbestand wieder und ihre Ungenauigkeit veranlasst das Unternehmen zusätzliche Bestände für die unvorhersehbare Nachfrage vorrätig zu halten. Eine exakte Prognose oder zumindest eine mit dem kleinstmöglichen Prognosefehler ist von entscheidender Bedeutung für jedes Unternehmen, da sie zwei wichtige Funktionen des Bestandsmanagements erfüllt: ein bestimmtes Nachfrageniveau zu befriedigen und die Lagerkosten zu minimieren. Die genaue Bedarfsprognose sorgt dafür, dass keine entgangenen Umsätze entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem Kundenverlust führen können, und zugleich verhindert sie eine unnötige Kapitalbindung im Lagerbestand.
Um diese Probleme zu lösen wurden zwei wesentliche Prognoseverfahren entwickelt: das Zeitreihenprognoseverfahren und die Kausalprognosemodelle.
Die vorliegende Magisterarbeit stellt einen Vergleich zwischen diesen beiden Prognoseansätzen her. Zusätzlich werden zwei bedeutende Annahmen für die Kausalprognosemodelle diskutiert: die Homoskedastizität und die Non-Autokorrelation. Darüber hinaus untersucht die Magisterarbeit die Sicherheitsbestandsplanung der (t, S) Lagerhaltungspolitik mit null und positiver Lieferzeit. Die Auswirkungen, die der Order Service Level (OSL), der Unit Service Level (USL) und die Prognoseungenauigkeit auf die Sicherheitsbestandsplanung haben, werden beleuchtet. Zu diesem Zweck werden die Verkaufsdaten von ADEG Österreich AG für „Schwechater Bier“ in Dosen am österreichischen Markt aus den Jahren 2005, 2006 und 2007 verwendet.