Abstract (deu)
Wenn Gesellschaft neue Technologien hervorbringt, so sind Medien ein zentraler öffentlicher Ort, an dem die Innovationen diskutiert werden. Nelly Oudshoorn nimmt an, dass Technologien „das materialisierte Resultat von Verhandlungen, Selektionsprozessen, Kontingenzen und technologischen Entscheidungen sind, die sozial und kulturell konstituierte Werte und Praktiken verkörpern“ (Oudshoorn, 2003, S.10). Sie entwickelt die These, dass Medien wie ein Labor betrachtet werden können, in dem auf diskursive Weise austestet wird, inwieweit neue Technologien kulturell sag- und machbar sind. Aus dieser Perspektive stellen Medien einen Bereich dar, in dem und durch den Bedeutungen und Vorstellungen zu Technologien hergestellt, verhandelt und getestet werden.
Ausgehend von Oudshoorns Idee, dass Medien ein Labor sind und von der Annahme, dass der Prozess des Herstellens, Verhandelns und Testens diskursanalytisch dekonstruiert und nachvollzogen werden kann, gehe ich in meiner Arbeit der Frage nach, wie österreichische Printmedien mit der Einführung einer neuen Technologie umgehen. Dabei untersuche ich konkret den Fall Nanotechnologie in der Medizin: Wie wird in den Medien Nanomedizin verstanden und was wird hier in diesem gesellschaftlichen Labor auf welche Weise getestet?