Abstract (deu)
Raum- und Siedlungsentwicklung trägt die Handschrift von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik und ist somit eine äußerst komplexe Angelegenheit. Aufgrund rasanter Entwicklungen im Laufe der letzten Jahrzehnte ist Österreichs Raumentwicklung der 2. Republik weit vom Leitbild der Nachhaltigkeit entfernt. Dies betrifft sowohl Stadtregionen, in denen die Speckgürtel der Städte immer weiter um sich greifen, als auch ländliche Gemeinden, welche vielerorts von Abwanderung, Verlust von Multifunktionalität und Überalterung gekennzeichnet sind und deren Siedlungskörper ebenfalls immer mehr Flächen in Anspruch nehmen.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen politischen Stellenwert das Leitbild einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung in Österreich einnimmt. Dabei werden raumrelevante Instrumente des Mehrebenensystems vorgestellt und ihre Relevanz und Steuerungswirkung auf die Siedlungsentwicklung, insbesondere ländlicher Gemeinden untersucht. Neben dem österreichweiten Überblick, wird auf die
Lenkungsinstrumente des Landes Niederösterreich vertiefend eingegangen. Im angewandten Teil werden siedlungsstrukturelle Entwicklungspotenziale der niederösterreichischen Kleinstadt Poysdorf auf Basis von GIS-Analysen offengelegt, um in weiterer Folge Handlungsfelder der Gemeindeplanung aufzuzeigen.