Abstract (deu)
Zielsetzung der Arbeit ist die Erstellung eines Kreditrisikomodells für die österreichische Hotel- und Tourismusbranche. Die Forschungsfrage umfasst die Frage ob es sinnvoll ist ein branchenspezifisches Kreditrisikomodell zu entwickeln, darauf folgend, welche Methoden zur Erstellung dieses Modells unter Berücksichtigung der spezifischen Eigenheiten der Branche in Frage kommen. Es soll ein Modell entwickelt werden, anhand dessen eine sichere Prognose der Ausfallswahrscheinlichkeit möglich ist. Der Ansatz ist ein multivariates statistisches Modell. Das Kreditrisikomodell
wird mittels Logit-Regression auf Basis eines Datensatzes der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank bzw. der ÖNB, KMU Forschung Austria und drei weiteren österreichischen Banken erstellt, wobei zuerst die Parameter mittels
univariater Regression geschätzt werden und danach das multivariate Modell auf Basis der Signifikanz mittels Backward Selection gebildet wird. Die Richtigkeit des Modells wird mit dem Konzept der Cumulative Accuracy Profiles und des Accuracy Ratios überprüft. Im Ergebnis des multivariaten Modells zeigt sich, dass die Kennzahlen Liabilities/Assets, also der Verschuldungsgrad und Netsales/Assets, die Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals, besonders signifikant
sind. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Verschuldungsgrad der Branche sehr hoch ist. Trotzdem überrascht, dass sonstige branchenspezifische Kennzahlen keine Rolle zu spielen scheinen. Paradox ist, dass der Accuracy Ratio-Wert der Kennzahl Liabilities/Assets, des univariaten Modells höher ist, als der Accuracy Ratio-
Wert des multivariatenModells.Weitere Forschungsimpulse können diesen augenscheinlichen Widerspruch untersuchen, weitere Kriterien zur Auswahl der Variablen für das multivariate Modell einbeziehen bzw. das Modell auf ein multinomiales Logit-Regressionsmodell erweitern.