Abstract (deu)
Beinahe zwei Jahrhunderte nach Abschaffung der Sklaverei ist die soziale Kluft zwischen Afrobrasilianern, Indigenen und Brasilianern europäischer Abstammung nach wie vor unübersehbar. Der von Gilberto Freyre in den 1930er Jahren kreierte Mythos der „Rassendemokratie" (democracia racial) hat für den Großteil der brasilianischen Bevölkerung bis heute Gültigkeit, wodurch auch die Existenz von Rassismus regelmäßig negiert wird. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Aspekten und Ausformungen von Rassismus, der Entstehung von „Rassenquoten" im heutigen Brasilien und ihrer Bedeutung für die Betroffenen an der Universidade Federal da Bahia. Es werden die Theorien erörtert, welcher sich die Befürworter der „Rassenquoten" bedienen, um den Mythos democracia racial zu widerlegen und reale Chancengleichheit zu schaffen. In Interaktion mit Studenten und Aktivisten werden Fragen nach der Gültigkeit von „Rasse", nach Identität und nach Wegen, das Bildungssystem fairer zu gestalten, diskutiert.