Abstract (deu)
Die Bindung von Proteinen, Konjugaten und Nanopartikeln an Zellen und beschichtete Oberflächen ist von besonderem Interesse in der Entwicklung zielgerichteter Arzneimittelsysteme. Typischerweise werden Bindungsstudien in Mikrotiterplatten durchgeführt. Dies ermöglicht sowohl einen hohen Durchsatz, Kompatibilität mit Zellkultivierung sowie eine automatisierte Auswertung durch geeignete Photometer oder Fluorimeter. Normalerweise werden diese Bindungsstudien unter stationären Bedingungen durchgeführt, welche in Verdacht stehen, die Empfindlichkeit und Reaktionszeit der Assays zu verringern. Um diese Parameter zu verbessern wurde forcierte Konvektion in Protein und Nanopartikel Bindungsassays in 96-well Mikrotiterplatten eingesetzt. Dies wurde mit Hilfe einer nicht-invasiven Mischtechnik, basierend auf akustischen Oberflächenwellen (SAW), erreicht. Die Untersuchungen der Wechselwirkungen umfaßte Weizenkeimagglutinin (WGA) und WGA-konjugierte Nanopartikel auf Caco-2 Zelllayer, biotinylierte Quantenpunkte auf Avidin beschichteten Platten sowie negativ geladene Polystyrolnanopartikel an Poly(L-Lysin) (PLL)-beschichteten Platten. In allen untersuchten Systemen konnte forcierte Konvektion, im Gegensatz zu stationären Bedingungen, mit höheren Bindungsraten und einer schnelleren Sättigung der Oberfläche in Verbindung gebracht werden. Bezeichnenderweise sind diese Effekte erhöht je geringer die anfängliche Konzentration des Analyten gewählt wird. Im Fall der WGA-Bindung an Caco-2-Monolayer wurde beispielsweise mit Hilfe forcierter Konvektion eine 3-fache, 2,4-fache bzw. 1,3-fach höher Menge an Lektin gebunden für eine anfänglich eingesetzte Konzentration von 1,1 µg, 3,3 µg und 11,1 µg pro well. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen vermuten, dass nicht-invasives SAW-Mischen zu einem deutlich erhöhten Transport des Analyten zum Adsorbens führen kann und somit ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit und Empfindlichkeit von Mikrotiterplatten Bindungsassays aufweist.