Abstract (deu)
Knochenbrüche werden immer öfter chirurgisch statt konservativ behandelt, da die Heilung schneller verläuft und der Knochen früher wieder belastet werden kann.
Gut geeignet für Kinder sind ESIN- Implantate (Elastisch Stabile Intramedulläre Nagelung). Ihre elastischen Eigenschaften stimulieren die Kallusbildung, gleichzeitig wird der Bruch aber auch gut stabilisiert und der Knochen gestützt.
Nach der Heilung müssen die Implantate in einer zweiten Operation jedoch wieder entfernt werden, um das noch nicht abgeschlossene Wachstum des Kindes nicht zu behindern.
Im Zuge des Projektes BRIC (BioResorbable Implants for Children) sollen ESIN-Implantate entwickelt werden, die sich bis zur Heilung des Bruches selbst auflösen und vom Körper abgebaut werden.
An der Entwicklung eines bioresorbierbaren Materials, das aufgrund seiner biomechanischen Eigenschaften und seiner Abbauprodukte auch für Kinder geeignet ist, wird derzeit gearbeitet.
In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode zur Ermittlung der biomechanischen Eigenschaften beschrieben. In eine Prüfmaschine werden Schafstibiae, die mit ESIN und einem künstlichen Bruchspalt versehen sind, eingespannt. Sie werden über 5000 Zyklen mit einem bestimmten Druck und Drehmoment simultan belastet. Die Dauer der zyklischen Belastung entspricht jener, die bis zur Heilung im kindlichen Körper auftritt.
Werden die festgelegten Grenzwerte während der Messung unter- oder überschritten, bricht der Versuch frühzeitig ab. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass das Implantat versagt hat und seine Funktion nicht mehr erfüllt.
Aus den erhaltenen Daten können verschiedene Eigenschaften, wie die Steifigkeit, die elastische oder die plastische Deformation, des Implantats abgelesen werden.
In folgenden Studien sollen mit dem beschriebenen Verfahren verschiedene ESIN-Systeme, mit und ohne Verriegelung, getestet und verglichen werden.