Abstract (deu)
Ausgehend von dem Forschungsinteresse, Beispiele zeitgenössischer Literatur zu untersuchen und zu vergleichen, die sich - nicht in der Erstsprache ihrer Verfasser/innen geschrieben - durch eine besondere Verarbeitung und Thematisierung von Sprache, Mehrsprachigkeit und Translingualität auszeichnen, rückt die vorliegende Diplomarbeit die Sprach(en)arbeit in den Werken von Marica Bodrožić, Anna Kim und Francesco Micieli ins Zentrum - dreier Schriftsteller/innen, die aus verschiedenen Herkunftsländern und mit unterschiedlichen Muttersprachen vor einigen Jahrzehnten in den deutschen Sprachraum immigriert sind (Bodrožić nach Deutschland, Kim nach Österreich und Micieli in die Schweiz), und die, so die These dieser Arbeit, mit und in ihrem literarischen Schaffen in deutscher Sprache interessante exophone Schreibweisen zum Ausdruck bringen. Mit der gewählten Bezeichnung zur Beschreibung der Texte, 'exophon', wird ein in jüngster Zeit aufgekommener und bisher noch wenig diskutierter Terminus aufgegriffen, der konkret auf den Umstand, dass es sich nicht um in der Erstsprache geschriebene Literatur handelt, Bezug nimmt und spezifisch auf die besondere Haltung zu und den besonderen Umgang mit Sprache(n) in solchen Texten abzielt. Auf Basis einer genauen Beschreibung dieser gewählten Begrifflichkeit und unter Einbezug philosophischer, sprachwissenschaftlicher und literaturtheoretischer Betrachtungen zu Sprache, Übersetzung, Mehrsprachigkeit und Translingualität sowie einiger Studien, die sich mit diesen bzw. ähnlichen Aspekten in der Literatur bereits auseinandergesetzt haben, wird im Textvergleich herausgearbeitet, inwiefern die Werke von Marica Bodrožić, Anna Kim und Francesco Micieli in einem translingualen 'Mehr' an Sprache(n) sich bewegend als interessante und unterschiedliche Beispiele exophoner Literatur zeitgenössischer Schriftsteller/innen im deutschen Sprachraum betrachtet werden können.