Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit handelt vom Leben der Mühlviertler Bäuerin Sophie Brandstätter und ihrem entschlossenen politischen Kampf um Selbstbestimmung und Gerechtigkeit für Frauen. Ihr Leben spiegelt die gefährliche Gradwanderung zwischen öffentlichem Ausschluss und heimlicher Bewunderung wider, wenn frau sich traut, die sicheren Pfade der dörflichen „Normalität“ zu verlassen. Mit Hilfe dieser rekonstruierten Biografie, die sich im Kontext historischer Transformationen der Landwirtschaft in Österreich im 20. Jahrhundert bewegt, versuche ich die kontinuierliche Reproduktion von Geschlechterdisparitäten in ihren unterschiedlichen Ausformungen zu verorten. Indem die markanten Stationen ihres Lebens historisch kontextualisiert werden, können die Motive ihres Handelns nachvollzogen werden. Dieses Zusammenspiel von individueller und kollektiver Geschichte eröffnet einen Blick darauf, wie politische Entscheidungen sich in den Normen und Werten einer Gesellschaft niederschlagen und die Handlungsspielräume der darin lebenden AkteurInnen tiefgreifend beeinflussen.