Abstract (deu)
Mulckhuyse, Talsma und Theeuwes (2007) präsentierten Hinweisreize unter der Bewusstseinsschwelle und demonstrierten den klassischen biphasischen Effekt (auf Erleichterung folgt eine Rückkehrhemmung), der die exogene Aufmerksamkeitserfassung charakterisiert. Um zu testen, welche Aufmerksamkeitseffekte unterschwellige Hinweisreize, die farblich mit den Zielen übereinstimmen konnten, erzeugen, wurde eine modifizierte Version von Mulckhuyse et al. (2007) angewandt. Der Unterschied liegt in der systematischen Manipulation des Farbkontrastes von Hinweis- und Zielreiz. Im Einklang mit der Bottom-up-Hypothese (= reizgesteuerte Aufmerksamkeitserfassung) zogen alle Hinweisreize unabhängig von ihrer farblichen Übereinstimmung Aufmerksamkeit an. Die Aufmerksamkeitserfassung erfolgte mittels der Colliculi superiores, die für Kontrastveränderungen sehr sensibel sind. Das plötzliche Auftreten der Hinweisreize verstärkte den wahrgenommen Kontrast. Allerdings konnte der klassische biphasische Effekt nicht repliziert werden. Es wurde zwar ein Erleichterungseffekt gemessen, die Rückkehrhemmung blieb jedoch aus.