Abstract (deu)
Trinkwasserversorgung, Basissanitäreinrichtungen und Hygiene haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit. Bei Interventionen im Bereich der Hygiene und Sanitärversorgung ist der gesundheitsfördernde Effekt sogar noch höher. Trotz dieser Erkenntnis tendieren internationale Geberinstitutionen zur Förderung von Wasserversorgungsprojekten sowie generell zur Bereitstellung von Hardware. Software, wie z.B. Hygieneförderung, wird als Zusatz mitbehandelt. Bei näherer Betrachtung des F-Diagrammes, ein Diagramm das fäkal-orale Übertragungswege von Krankheiten zeigt, ist erkennbar, dass Basissanitäreinrichtungen sowie Hygienemaßnahmen Primär- und Sekundärbarrieren bilden, die diese Übertragungswege unterbrechen. Dieses Thema ist von außerordentlicher Brisanz in Anbetracht der Tatsache, dass Durchfallerkrankungen weltweit betrachtet die häufigste Todesursache bei Kindern darstellen.
Das Modell des Water Safety Plans, entwickelt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dient dem Zweck Verunreinigungen in der Trinkwasserversorgung unmittelbar und in jedem Schritt der Aufbereitung, von der Quelle bis zum Endverbraucher, entgegenzuwirken. Diese ausgeklügelten Pläne zum Risiko- und Gefahrenmanagement beschränken sich jedoch auf Wasser ohne direkte Einbindung von Sanitärversorgung und Hygiene. Durch den großen positiven Einfluss der beiden Komponenten auf die Gesundheit können so aber nur schwer langfristige gesundheitsbasierte Ziele erreicht werden. Diese Schwachstelle der Water Safety Plans veranlasst zur Idee den Ansatz zu adaptieren und auszubauen um ein Konzept zu entwickeln welches alle drei Komponenten beinhaltet, einen sogenannten WaSH – Water, Sanitation and Hygiene – Safety Plan.
In Uganda wird mit einer dezentralen Struktur in der Trinkwasser- und Sanitärversorgung gearbeitet. Durch sogenannte Water and Sanitation Development Facilities und Umbrella Organisationen wird die Versorgung von Kleinstädten und ländlichen Entwicklungszentren gewährleistet. Diese Struktur zielt darauf ab lokale Gremien mit dem Management der Trinkwasser- und Sanitärversorgung zu betrauen um somit die Dienstleistung regional zu halten. Meine Feldforschung im Südwesten Ugandas, bei der sechs sogenannte ländliche Entwicklungszentren untersucht wurden zeigt, dass WaSH Safety Plans für diese ländlichen Gebiete angebracht und sinnvoll sind. Die Analyse legt die dortige Struktur der Trinkwasser-versorgung sowie die Sanitärsituation näher dar, um darauf aufbauend mögliche Rollen und Verantwortlichkeiten für eine Implementierung herauszukristallisieren.