Vorliegende Arbeit ist eine explorative Studie über die (Um-)Wege legasthener Kinder und ihrer Familien zur hochwertigen Therapie. Hochwertige Therapie wird in dieser Arbeit als evidenzbasierte Therapie, also Therapie unter Verwendung wissenschaftlich anerkannter Methoden, definiert. Um die Wege der Betroffenen nachvollziehen zu können, wurden die Eltern von 23 Wiener legasthenen Kindern in offenen Interviews befragt, wobei hauptsächlich auf folgende Fragen eingegangen wurde: Wann und von wem wurde der erste Verdacht, dass eine Legasthenie vorliegen könnte, geäußert? Wie lange dauerte es dann vom Erstverdacht bis zur Diagnosestellung und zum Beginn der Therapie? Welche Umwege gingen die Familien, was geschah zwischen dem ersten Verdacht und dem Beginn der hochwertigen Therapie?
Es konnte gezeigt werden, dass bei einem Großteil der Kinder der Verdacht zwar in der Volksschule geäußert wurde, oft schon in der ersten oder zweiten Klasse. Meist waren es Lehrer, oft aber auch Eltern, die aufmerksam wurden. Generell gab es eine große Streubreite, was die Abstände zwischen Erstverdacht und Diagnosestellung oder Therapiebeginn angeht. Besonders bei Kindern mit zusätzlichen Diagnosen (zum Beispiel ADHS) war das Erkennen der Legasthenie erschwert und oftmals mit langen Irrwegen verbunden. Oftmals kamen betroffene Kinder erst in der Sekundarstufe zur Therapie. Auch zeigten sich Hinweise, dass möglicherweise der Besuch von Alternativschulen das Erkennen einer Legasthenie verzögern könnte. Es zeigte sich auch, dass offenbar noch immer große Wissenslücken bei Lehrern und auch Eltern vorherrschen, was Legasthenie und deren adäquate Behandlungsformen betrifft. Der Zufall scheint zu bestimmen, bei welchem Therapeuten Hilfe gesucht wird und man kann von Glück sprechen, wenn ein betroffenes Kind bereits in der Volksschule „hochwertige Therapie“ erfährt. Damit legasthenen Kindern in Zukunft auf schnellerem und direkterem Weg geholfen werden kann, ist es wichtig, den Wissensstand der betroffenen Personengruppen zu verbessern.
Vorliegende Arbeit ist eine explorative Studie über die (Um-)Wege legasthener Kinder und ihrer Familien zur hochwertigen Therapie. Hochwertige Therapie wird in dieser Arbeit als evidenzbasierte Therapie, also Therapie unter Verwendung wissenschaftlich anerkannter Methoden, definiert. Um die Wege der Betroffenen nachvollziehen zu können, wurden die Eltern von 23 Wiener legasthenen Kindern in offenen Interviews befragt, wobei hauptsächlich auf folgende Fragen eingegangen wurde: Wann und von wem wurde der erste Verdacht, dass eine Legasthenie vorliegen könnte, geäußert? Wie lange dauerte es dann vom Erstverdacht bis zur Diagnosestellung und zum Beginn der Therapie? Welche Umwege gingen die Familien, was geschah zwischen dem ersten Verdacht und dem Beginn der hochwertigen Therapie?
Es konnte gezeigt werden, dass bei einem Großteil der Kinder der Verdacht zwar in der Volksschule geäußert wurde, oft schon in der ersten oder zweiten Klasse. Meist waren es Lehrer, oft aber auch Eltern, die aufmerksam wurden. Generell gab es eine große Streubreite, was die Abstände zwischen Erstverdacht und Diagnosestellung oder Therapiebeginn angeht. Besonders bei Kindern mit zusätzlichen Diagnosen (zum Beispiel ADHS) war das Erkennen der Legasthenie erschwert und oftmals mit langen Irrwegen verbunden. Oftmals kamen betroffene Kinder erst in der Sekundarstufe zur Therapie. Auch zeigten sich Hinweise, dass möglicherweise der Besuch von Alternativschulen das Erkennen einer Legasthenie verzögern könnte. Es zeigte sich auch, dass offenbar noch immer große Wissenslücken bei Lehrern und auch Eltern vorherrschen, was Legasthenie und deren adäquate Behandlungsformen betrifft. Der Zufall scheint zu bestimmen, bei welchem Therapeuten Hilfe gesucht wird und man kann von Glück sprechen, wenn ein betroffenes Kind bereits in der Volksschule „hochwertige Therapie“ erfährt. Damit legasthenen Kindern in Zukunft auf schnellerem und direkterem Weg geholfen werden kann, ist es wichtig, den Wissensstand der betroffenen Personengruppen zu verbessern.